Annuelle Cuphea‐Arten stellen eine interessante Möglichkeit zur Erzeugung mittelkettiger Triglyceride, insbesondere solcher mit hohen Caprin‐ (C10:0) und Laurinsäureanteilen (C12:0) dar. Unsere Anbauversuche von über 150 Herkünften aus 45 mittelamerikanischen Wildarten im Gewächshaus und Freiland ergaben, daß vor allem Species aus der Sectio Heterodon für einen feldmäßigen Anbau in Frage kommen. Unter den C10:0‐Arten erscheinen C. paucipetala und C. lanceolata, unter den C12:0‐Arten C. wrightii besonders geeignet. Allerdings weisen bislang alle Cuphea‐Arten charakteristische Wildpflanzenmerkmale auf, wie Hartschaligkeit der Samen, Ausbildung klebender Drüsenhaar‐Sekrete und Aufplatzen der reifenden Frucht, die einer landwirtschaftlichen Nutzung entgegenstehen. Aber nach chemischer Mutationsauslösung mit EMS gelang es, zuerst beispielhaft bei C. aperta und danach auch bei einigen der aussichtsreicheren Heterodon‐Arten Mutanten zu selektieren, die diese Wildpflanzenmerkmale nicht mehr aufweisen. Weitere Untersuchungen zielen auf züchterische Verbesserungen ertragsbestimmender Leistungsmerkmale durch intra‐ und interspezifische Kreuzungen. Die Ergebnisse unserer 5jährigen Untersuchungen sprechen dafür, daß Cuphea unter Umständen auch unter mitteleuropäischen Bedingungen angebaut werden könnte.