Zusammenfassung
Ziel der Studie Das Wissen über die Folgen des
Staatsdopings in der DDR ist gering. Es wird die Hypothese untersucht, dass die
damaligen prekären Trainingsbedingungen sich bis heute negativ auf die
psychische Gesundheit der ehemaligen Leistungssportler*innen auswirken.
Methodik Mittels Fragebögen zur psychischen
Symptomatik sowie möglichen Risiko- bzw. Schutzfaktoren wurde zwischen
ehemaligen DDR-Leistungssportler*innen und einer unselektierten
Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung (SHIP-LEGENDE) eine
Fall-Kontroll-Studie durchgeführt.
Ergebnisse Auf allen
untersuchten Skalen konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden. Der
Großteil der betroffenen Sportler*innen wies eine klinisch
relevante psychische Belastung auf. Exemplarisch hierfür ist eine
ausgeprägte depressive Symptomatik (BDI-II) bei 65,19% der
Betroffenen.
Schlussfolgerungen Vermutlich führten
Leistungsdruck, Doping und Missbrauch im Leistungssport zu einer bis heute
messbaren Steigerung der Symptombelastung und der Vulnerabilität.