In einer Untersuchung iiber den Abbau und die Humifizierung organischer Stoffe im Boden kommt 0. S i e g e 1 zu SchluBfolgerungen, die sich in der gegebenen Formulierung bei genauerer Priifung groBtenteils nicht aufrecht erhalten lassen. Ihre Richtigstellung erscheint um so notwendiger, als die Gefahr besteht, daB sie zu voreiligen und unrichtigen Mafinahmen bei der Herstellung, Behandlung und Anwendung der Humusdiinger, insbesondere des Stallmistes, verleiten konnen.Ich mochte zunachst die Frage offen lassen, oh es iiberhaupt angangig ist, aus Zylinderversuchen Folgerungen von so groBer Tragweite zu ziehen. Dariiber aber besteht kein Zweifel, daB die Versuchsdauer von ein bzw. drei Jahren vie1 zu kurz bemessen war, um den gesamten Verlauf der Humus-Aufbau-und -Abbau-Prozesse bei den untersuchten organischen Diingern einwandfrei beurteilen zu konnen. Wie ich unlangst dargelegt habe ( l ) , kommt es nicht nur darauf an, die Phase der eigentlichen Humusbildung, sondern noch mehr die des Humusabbaues eingehend kennen zu lernen; denn diese letztere wird erst zeigen, welcher Diinger und welche Behandlungsmethoden jene Urnwandlungs-und Zersetzungsprodukte zu liefern vermogen, die nach Menge und Art fur die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit die giinstigsten sind. Vom analytischen Standpunkt gesehen ist aber die Voraussetzung fur Untersuchungen dieser Art nur dann gegeben, wenn der Gesamthumusgehalt eines von Haus aus humusarmen Bodens durch eine sehr reichliche mehrjahrige Zufuhr der betreffenden organischen Massen so stark erhoht wird, daR auch nach weitgehendem Abbau immer noch solche Mengen an Humusstoffen im Boden verbleiben, daB diese mittels unserer heutigen Methoden qualitativ und quantitativ moglichst genau erfaRt werden konnen.Tatsachlich wurde jedoch bei den Versuchen des Autors der urspriingliche Ct -Gehalt des Bodens durch die Diingung von 0,4380'0 auf den (rechnerisch ermittelten) Wert von nur 1,140/0 gebracht. Infolge ungeniigender Entfernung der Pflanzenwurzeln war nun weiterhin der Ct-Gehalt des Bodens allein ohne Diingung bis zur zweiten Probenahme, also nach drei Jahren, sogar um fast 300/0, der Ch-Gehalt um 26% gestiegen. Durch diese unbeabsichtigte Erhohung der C-Werte infolge der Bepflanzung wurde somit die Auswertung der Versuchsdaten mit einem Faktor von groBer