Wurde dagegen der rohe Harnstoff, Schmp. 70-9oo, mit Wasser vexkocht, so resultierte ein Gemisch von zwei Oxazolinen. Durch fraktionierte Krystallisation aus Wasser konnte daraus neben dem Oxazolin, Schmp. 15gO, ein leichter losliches Isomeres, Schmp. 197O, gewonnen werden. Eine Zuordnung dieser Substanzen ist nicht mit Sicherheit vorzunehmen, wenn auch die Vermutung naheliegt, daL3 der Harnstoff, Schmp. 105~. und das Oxazolin, Schmp. r5g0, der Chlorhydrat-Reihe vom Schmp. 169O angehoren. d -[ 4 t+ 51 [Methyl ++ phenyll-2-amino-oxazolin: Zur Aufspaltung in ihre optischen Antipoden wurden 1.758 g Base, Schmp. I5T0, und 1.501 g d-Weinsaure in 60 ccm warmem Alkohol gelost. Nach einigen Tagen schieden sich zu Stemen vereinigte, rechteckige Blattchen aus, denen eine Ecke fehlt, von &Base-&Bitartrat vom Schmp. 158-1590. Aus der warigen Liisung des nochmals aus Alkohol umkrystallisierten Tartrates wurde die &Base durch verd. Natronlauge freigesetzt. Sie krystallisiert aus heiBem Wasser in kurzen, dicken Prismen und schmilzt bei 1880. [aj3 = ( 1 . 2 4~ x 25)/(0.6132 x 2) = +z5.30 in absol. Alkohol. 163. Georg Walter : Uber die komplexen Metall-Thioharnstoff-Sake und eine nicht komplexe Arsen-Thioharnstoff-Verbindung. [Aus d. Laborat. fur chem. Technologie d. Universitat Wien.] (Eingegangen am 20. Januar 1931.) I. u b e r die Beeinflussung der Gleichgewichte i n der Losung des Tri-thioharnstoff-cupro-chlorides d urch Oxydationsmittel. Unter den komplexen Metall-Thioharnsroff-Salzea sind die Cuproverbindungenl), und zwar die Chloride, am besten definiert. Es sind drei Reihen von Thioharnstoff-cupro-chloriden bekannt. Diese Verbindungen wurden insbesondere von Kohlschiitt erl) einer eingehenden physikalischchemischen Untersuchung unterzogen, die den komplexen Charakter und die Konstitution dieser Korper, sowie die in der wal3rigen Losung vorliegenden Gleichgewichte weitgehend. aufgeklart hat. Die Konstitution des Mono-thioharnstoff-cupro-chlorides, dessen Bruttoformel von Kohlschiitter als CuThiCl + 1/2H202) angegeben wird, steht noch nicht fest. Kohlschutter stellt fur das Mono-thioharnstoff-cuprochlorid die Formeln [CuThiClJ [CuThiH20] bzw. [CuThia] [CuClJ ZUT Diskussion. Im Tri-thioharnstoff -cupro-chlorid [CuThi,] C1 wird das [CuThiJ als komplexes Kation aufgefdt, worin das Kupfer als Zentralatom mit der Koordinationszahl 3 fungiert. Aus einer m a i g verdiinnten3) [CuThi,] C1-Losung wird das Di-thioharnstoff apro-chlorid [CuThi2C1] durch Fdlung mit CUorkalium erhalten. 1) B. R a t h k e , B. 14.1774 [1881]. 17. 297 [1884]; A. Rosenheim u. W. Lowens t a m m , Ztschr. anorgan. allgem. Chem. 34, 62 [I903]; A. Rosenheim u. W. Stadler. ebenda 49. I [1906]; V. Kohlschiitter, B. 36, 1151 [I903]; V. Kohlschiitter s, Losungen, die stZrker als 4-proz. sind, liefern Gemische der Di-und Tri-Ver-Ha0 u. C. Brittlebank, A. 849, 232 [1906]. ' ) Thi = CSN,H,. bindung, bzw. die reine Tri-Verbindung.