Vor Eintritt in die eigentliche wissenschaftliche Arbeit wollen wir des jlbannes gedenken, der heute hier zu unseren Grtstgebern gehoren wiirde, !@nn ihn nicht wenige Monate vorher ein plotzlicher, unerwarteter Herztod lgftten aus dem vollen Leben und Schaffen hinaus unseren Reihen fiir immer trissen hiitte: HERBL~NN LUDWIG SCHMID. In diesem neuen Institut mit d n e r gediegenen Ausstattung und seinem grol3en Mitarbeiterstab umgeben Sf"s auf Schritt und Tritt die iiuberen Spuren seiner ungewohnlich regen bganisatorischen Wirksamkeit in den letzten drei Jahren. Auf dieser unserer Vbgung SOU er dariiber hinaus mit seiner ganzen wissemchaftlichen Personbohkeit und mit seiner Lebensarbeit als forschender und gestaltender Mathe-Mtltiker unter uns gegenwiirtig sein, und so wollen wir uns heute seinen Werdegang und sein wissenschaftliches Schaffen vor Augen fiihren. Werdegang HERMANN LUDWIG SCHMID wurde am 26. Juni 1908 in Goggingen bei Augsburg geboren. Sein Vater JOSEF SCHMID b e d dort eine Ziegelei. Seiner Mutter WALBURGA, geb. WECHSLER, stand er, obwohl Drittiiltester unter finf Geschwistern, nach dem friihen Tode seines Vaters 1913 wohl am &mueaten zur Seite. Bei aller seiner schon friihzeitig ausgepragten Liebe zu pistiger Betiitigung und insbesondere zur Beschiiftigung mit der Mathembtik scheute er doch keine korperliche Arbeit, wenn es galt, ihr behilflich gu sein. Nach vierjiihrigem Grundschulbesuch 1914-1918 trat er im September 3BlS in daa humanistische Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg ein. M e ersten beiden Jahre verbrachte er im Internat dieses alten Benediktiner-Ij'tifts. Er erfreute sich groSter Beliebtheit unter seinen Mitschiilern. Gar hmche der auf dieser Schule geschlossenen Freundschaffen hielf auch im @Btteren Leben bis zu seinem Tode.