EiRpo. 1% J a r w lSJ0Wort ,,Me s o m e r i err bedeutet ,,Z wi sc hen -D ; u s t a n d " . Dieser Begdff besagt einerseits, daB zur wirklichen Beschreibung einer Verbindung mit ,,meMachen Bindungen" niemals ein e i n zi g e s Formelbild ausreicht ; andererseits erfordert er die klare Herausarbeitung der konstitutionellen Voraussetzungen, unter denen jeder aus dem chemischen Verhalten ableitbaren ,,Form&' tat&&lich eine existenzfiihige , ,Form" einer Verbindung entspricht bzw. mehrere solcher Formeln nur eine ,,Form"Esters als auch die des P-OxycrotonsHure-Esters moglich. -Das Mono-Na t r iu m-D e r i v a t des Acetesigesters verhiilt sich bald so, als ob es ein Ko hlens t of f -S& ware, bald wieder so. als ob das Natrium mit dem Sauerstoff in Beziehung stiinde. -Fiir ortho-Disubstitutionsprodukte des Benzols Wt die KehUsche ,,Valenz"-Formel zwei Isomere erwarten, wiihrend sich in Wirklichkeit stets nur ein derartiges Produkt herstellen lid. Man hat bekanntlich bei Verbindungen von der Art des Acetessigesters die den beiden Formeln entsprechenden Individuen als solche herstellen konnen. Sie unterscheiden sich voneinander charakteristisch im Schmelzpuukt, Brechungsindex, Auditiit, spez. Gewicht usw. In fliissiger Phase lagern sie sich mehr oder weniger rasch ineinander um, bis ein fur das System charakteristisches Gleichgewicht erreicht ist. Man spricht hier von Tautomerie. Die Geschwindigkeit, mit der sich eine Form in die andere umlagert, geht in die Definition des Tautomeriebegriffes als eines Gleichgewichts zwischen Isomeren nur insofern ein, als man bei altzu langsamer Umwandlung von gewohnlicher Isomerie sprechen wiirde; dagegen kann die Umlagerungsgeschwindigkeit an sich beliebig groB sein, so daB man in allen denjenigen Fiillen, in denen eine Isolierung der Isomeren bisher nicht getang, eine zu grofle Umlagerungsgeschwindigkeit verantwortlich machen konnte. Es erhebt sich nun die Frage, ob diese Erkliirung immer zutrifft, z. B. auch bei den typisch salzartigen, also aus Ionen aufgebauten Verbindungen vom Typus des Natrium-AcetessigesterS, oder bei den o-Disubstitutionsprodukten des Benzols. Bei den ersteren liiBt die Tatsache der elektrolytischen Dissoziation von vornherein mit der Moglichkeit rechnen, daS hier besondere Verhiiltnisse vorliegen, denen die unitarische ,,VatenZ"-Lehre nicht gewachsen sein kann. Zwischen den eDisubstitutionsprodukten des Benzols h e r -A a p w a r d l c Chrrnic 5 t. J ahro. ISdS. Nr.20 H. G. Ault. E . L. Hirst u. H. A . Morton, J . chem. Soc. London 1915, 1653. Die friiheren Befunde von Hartley u. Dobbie, ebenda 73, 640 [1889]. daD die beiden isomeren Methylderivate grundrerschiedene Absorption hatten. beruhten darauf, daO jene Autoren ein Zersetzungsprodukt des 0-Athers in Hiinden hatten. Alle hieraus gezogenen Folgerungen sind also hinfallig! Vgl. auch H. Ley u. H. Specker, Ber. dtsch. chem. Ges. 72, 192, 201 [1939]; K . A . Jcnecn.