Über die pH‐Funktion von Gläsern des Systems Li₂OBaO(Pr,Nd)₂O₃−SiO₂

Abstract

Ionen der Lanthanreihe mit kleinem Radius werden eine stärkere Deformation des SiO‐Netzes von Lithiumglas verursachen, als dies bei den La‐Ionen der Fall ist. Dies sollte eine Abnahme der Beweglichkeit der Li‐Ionen und demnach eine Hemmung der Entglasung zur Folge haben. Ferner nehmen wir an, daß der Zusatz kleiner, dreiwertiger Ionen der Lanthanreihe eine Erhöhung der H‐Ionenbeweglichkeit bewirken könnte. Der Zusatz von (Pr, Nd)2O3‐ („Didym‐Oxid”︁) zum System Li2OBaOSiO2 ergibt gut verarbeitbare Glasschmelzen. Die aus diesen Schmelzen hergestellten Glaselektroden zeigten keine Neigung zur Entglasung, sprachen auf pH‐Änderungen richtig an, zeigten keinen Asymmetrie‐Effekt und ihr elektrischer Widerstand war auffallend klein.

Geschichte der pH-Glaselektrode und der pH-MesstechnikHistory of the pH glass electrode and the electrometric pH measurement

“…Arbeiten zur pH-Funktion von Gläsern in Abhängig-keit von der Glaszusammensetzung finden sich bis in die jüngste Zeit. Hier sei stellvertretend eine Arbeit von Stepinach et al zitiert, in der einerseits über die Variation uranhaltiger Gläser, andererseits über Zusätze von Oxiden der Seltenerdmetalle Praseodym und Neodym berichtet wird, mit denen erwünscht hohe elektrische Leitfähigkeiten neben einer linearen pH-Funktion im Bereich pH = 1...11 erzielt werden [51]. Diese Arbeit mag als Beispiel dafür dienen, dass im Lauf der Jahre fast alle in Betracht kommenden Elemente des Periodensystems zum Zweck der Verbesserung der Elektrodeneigenschaften untersucht worden sind.…”