Über die Bildung neutralisierender Antikörper beim Menschen nach Poliomyelitisschutzimpfung mit der Behringvakzine¹

Abstract

Manuakripte sind direkt an die Schriftleitung zu richten, aie dürfen iicht gleichzeitig anderen Blättsrn zum Abdruck angeboten werden. Wenn nichte anderra vermerkt wird, nimmt die Schriftleitung an, daß es sich um Alleinangebote handelt. -Der V'rlag behält sich das ausschließliche Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der in dieser Zeitschrift um Abdruck gelangenden Seiträge sowie ihre Verwendung für fremdsprachliche Ausgaben vor. -Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert werden. -Die Aufnahme dieaer Zeitschrift in Leezirkel ist nicht gestattet Aus der Universitäts-Kinderklinik Freiburg j. Br. Die bisherigé vorläufige Vorschrift für die Staatliche Prüfung von Impfstoffen gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) hat bereits unter § 24 eine Wirksamkeitsprüfung vorgesehen, die am Meerschweinthen durthgeführt wird, deren Mischseren nath Immunisieren der Tiere im Neutralisationsversuch auf ihren Antikärpergehalt gegen jeden der 3 Typen getrennt durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist insofern brauchbar, als es wenigstens anzeigt, ob und inwieweit überhaupt dem geprüf-ten Impfstoff eine spezifische antigene Wirkung zugesprochen werden kann. Das Vorgehen verzichtet aber auf die zweite Möglichkeit der Wirkungsprüfung, nämlich die einer immunisatorischen Belastung beim Tier -speziell also beim Affen oder bei der Maus -durch virulente Reinfektion mit den 3Typen. Damit sind die Prüfungsmöglichkeiten am Tier, wenigstens im Grundsätzlichen, erschöpft. Es bleibt nur noch die etwas umständliche passive. Immunisierung mit dem Serum des aktiv immunisierten Tieres. Daß alle genannten Methoden auf die verschiedenste Weíse variiert werden können, ändert nichts an ihrer prinzipiellen Bewertung. Es ist auch nicht so wesentlich, welche Tiere zur Prüfung der antigenen Wirkung und der Antikörperbildung oder der Immunitätsbelastung herangezogen werden. Wesentlich dagegen ist die Tatsache, daß uns alle diese Verfahren nur in sehr beschränktem Umfange etwas über die Wirkung am Menschen auszusagen vermögen. Diese Wirkung ist es aber, die uns in allererster Linie interessiert, und um sie festzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: I. Die Untersuchung des Blutes im Laboratorium auf Antikör-per, und 2. die Beurteilung des Sthutzeffektes nach der praktischen Durchführung der Impfung auf statistischem Wege.Da das zweite Verfahren vorläufig in der Bundesrepublik ausscheidet, und da zahlreiche und zuletzt geldliche Voraussetzungen hierzu fehlen -auch in der nächsten Zeit wohl kaum in der im sog.,, Francis-Bericht5 geschilderten umfassenden Weise durchgeführt werden kann -, bleibt uns zunächst nur die Untersuchung des Blutes bzw. Serums der Geimpften auf Antikörper. Nach unseren bisherigen Kenntnissen wird man diese Antikörperbildung bei der Poliomyelitisschutzimpfung als wichtigsten Test für die Wirksamkeit der Impfung anzuséhen haben. Selbstverständlich ist damit nicht gesagt, daß die Immunität bei der Poliomyelitis nu...