Typische Krisen und Bedürfnisse von Patienten mit COPD oder Lungenkrebs im letzten Lebensjahr - eine Literaturübersicht

Abstract

Zusammenfassung ! Hintergrund: Um Krisen bei Patienten mit fortgeschrittener COPD oder Lungenkarzinom (LK) effektiv erkennen, bewältigen und vorbeugen zu können, soll ermittelt werden, welche Krisen und belastenden Situationen bei diesen Patienten auftreten und in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben werden. Methodik: Begrenzte Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE, PsycINFO, CINAHL, Cochrane Library unter Nutzung von Suchbegriffen fuer Krise/crisis und COPD oder Lungenkrebs/ lung cancer. Einschlusskriterien: wissenschaftliche Studien oder Übersichtsarbeiten, die Krisen (im Sinne von Problemsituationen, die sich so zuspitzen können, dass externe Hilfe benötigt wird) bei fortgeschrittener COPD oder Lungenkrebs beschreiben. Ergebnisse: Aus einer Gesamtzahl von 11 810 ermittelten Artikeln wurden 268 für diese Literaturübersicht ausgewertet. Der Begriff "Krise" wird in der Literatur nur selten verwendet. Als alternative Begriffe wurden "Distress" und "Notfall" ermittelt. Patienten mit COPD oder LK zeigten bezüg-lich Krisen im letzten Lebensjahr Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede auf. Beide Krankheiten sind charakterisiert durch eine hohe Präva-lenz der Atemnot neben einer hohen generellen Symptomlast (Schwäche, Schmerz etc.). Die Exazerbation wird als Krise bei COPD-Patienten mit Abstract ! Background: Crises are common in patients with advanced diseases. In order to effectively identify, manage and prevent crisis in advanced chronic obstructive pulmonary disease (COPD) and lung cancer patients, the current evidence about typical crises in these patients with emphasis on the patientsʼ and carersʼ needs is reviewed. Methods: Scoping literature review in MEDLINE, PsycINFO, CINAHL and the Cochrane Library using a search strategy of crisis and COPD or lung cancer. Selection criteria: studies of any design examining crisis (the (sudden) occurrence and escalation of a problematic situation necessitating external help) in advanced COPD or lung cancer patients. Results: The term "crisis" is uncommon in the literature. Alternatively, the terms "distress" or "emergency" are used by authors. COPD and lung cancer patients experience crises common to both diseases as well as crises caused by the specific trajectory of the disease. Breathlessness and other symptoms (fatigue, pain) are highly prevalent and cause crises both in patients with COPD or lung cancer. In COPD, the acute exacerbation is an important crisis bearing a high risk of hospitalisation and sudden death. In patients with lung cancer, receiving the diagnosis of a malignancy and being confronted with impending death are experienced as existential crises. Moreover, side effects of treatment contribute significantly to the burden of these patients. Conclusion: Not only physical symptoms (especially dyspnoea) but also psycho-social problems cause crises in patients with advanced COPD or lung cancer and need to be considered for the prevention and management of crises.

Individuelle Bedürfnisse von Patienten mit unheilbarem Lungenkrebs im Krankheitsverlauf – eine qualitative Längsschnittstudie

“…Nationale Studien, die die Bedürfnisse umfassend untersuchen und die Patientenperspektive einbeziehen, spezifizieren dabei nicht die besonderen individuellen Belastungen, die mit bösartigen Erkrankungen der Lunge einhergehen [10,11]. Die bekannten quantitativen Studien oder qualitativen Querschnittuntersuchungen, die es zu Fragen am Lebensende bei Lungenkrebs gibt [2,5,6,12], untersuchen die Symptomlast auch teilweise über einen Verlauf, individuelle Bedürfnisse jedoch nur untergeordnet. In Deutschland waren das Krankheitserleben und die subjektiven Bedürfnisse aus Patientensicht im Krankheitsverlauf sowie die Unterschiede in den Bedürfnissen bei den Personen untereinander bislang in Studien kein Forschungsgegenstand.…”

Kommunikationsmodell zur frühen Integration der Palliativmedizin in der thorakalen Onkologie

“…Ramsenthaler hat vier Hochbelastungspunkte in der palliativen Behandlung von Lungentumorpatienten benannt [8]. Laut ihrer Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE, PsycINFO, CHI-NAHL und Cochrane Library unter Nutzung von Suchbegriffen für Krise und Lungenkrebs können die folgenden Situationen psychosoziale und physische Belastungen hervorrufen, die Lungentumorpatienten in eine schwerwiegende Krise bringen können: 1. die Situation "Diagnosestellung" 2. die Situation "Krankheitsverschlechterung" 3. die "Schnittstelle zur terminalen Krankheitssituation" 4. die Situation "Entlassung nach langer klinischer Behandlung" Die Entlassung nach Hause nach stationärer Behandlung wird entlang der Bearbeitung der im "Distress Thermometer" ermittelten Belastungen ab der klinischen Aufnahme Schritt für Schritt vorbereitet (begleitendes Entlassungsmanagement).…”

Breathlessness and crises in the context of advanced illness: A comparison between COPD and lung cancer patients

“…Acute episodes of breathlessness often led to considerable distress of patients, resulting in crises (Heinzer et al, 2003). For COPD patients, acute exacerbations have been identified as the main reason for acute crises (Ramsenthaler et al, 2012).…”