Zur Modellierung ereignisdiskreter Systeme existieren verschiedene Modellformen. In der Steuerungstechnik haben sich vor allem Petri-Netze und Automaten verbreitet, wobei sich Petri-Netze bei der Beschreibung von Nebenläufigkeiten aufgrund hoher Transparenz und relativ geringer struktureller Komplexität als besonders zweckmäßig erweisen. Um den Schwierigkeiten bei der Darstellung von parallelen Abläufen mit Automaten zu begegnen, wurden Statecharts entwickelt, eine Modellform, die auf der hierarchischen Anordnung von Automatengraphen basiert. Das Interesse an Statecharts verstärkte sich in jüngster Zeit durch die Marktverfügbarkeit der Matlab-Toolbox Stateflow. Sie ermöglicht die Einbindung ereignisdiskreter Teilsysteme in Form von Statecharts in die Simulationsumgebung Matlab/Simulink und damit insgesamt die Simulation hybrider Systeme. Um den Anwendern von Petri-Netzen die Verwendung der oben genannten Standard-Simulationsumgebung nahezubringen, wird in diesem Beitrag gezeigt, wie sichere Stellen/Transitionen-Netze in Statecharts überführt werden können. Hierzu wird eine Methodik angegeben, die auf der Auswertung der S-Invarianten des zugrundeliegenden Petri-Netzes basiert.There exist various formalisms for discrete event system modeling. In control engineering, particularly Petri nets and automata are widespread. Due to high transparency and relatively low structural complexity Petri nets prove to be especially functional for the representation of concurrency. In order to counteract the difficulties of the representation of concurrency by automata, Statecharts were developed, a modeling formalism which is based on the hierarchical arrangement of State transition diagrams. Recently, the interest in Statecharts has intensified owing to the release of the Matlab toolbox Stateflow. It enables the Integration of discrete event subsystems modeied as Statecharts in the Simulation environment Matlab/Simulink and in turn the Simulation of hybrid systems. To encourage Petri net users to the application of this Standard Simulation environment, in this contribution it is shown how safe place/transition nets can be converted into Statecharts. For this, a methodology is presented that is based on the place invariants of the Petri net under investigation.1 Einleitung Zur Beschreibung ereignisdiskreter Systeme existieren verschiedene Modellformen, wobei in der Steuerungstechnik Automaten [1], Petri-Netze [2; 3] und Statecharts [4; 5] am weitesten verbreitet sind. Häufig besteht die Aufgabe, Systeme zu modellieren, die aus mehreren partiell synchronisierten Teilsystemen bestehen, wozu für Automaten verschiedene Synchronisationsmechanismen [6] existieren, die allerdings graphisch nicht abgebildet werden können. Vielmehr ist für das Gesamtsystem aus den synchronisierten Automaten ein Gesamtautomat zu erstellen. Der zugehörige Automatengraph ist allerdings bezüglich der nachzubildenden Nebenläufigkeiten wenig transparent und at -Automatisierungstechnik 47 (1999) 12 © Oldenbourg Verlag nimmt schnell an struktureller Komplexität zu...