Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) sind verschiedene nicht medikamentöse Therapien in der Erprobung. Resultate einer Pilotstudie indizieren, dass die transkutane spinale Gleichstromstimulation eine neue, nicht pharmakologische und e ziente Methode zur Behandlung von Patienten mit primärem RLS werden könnte. M it einer altersabhängigen Präva-lenz von 5 -10 % ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS) eine der häu gsten neurologischen Erkrankungen [1]. Unter dopaminerger erapie als Behandlung erster Wahl [2] mit Dopamin agonisten und vor allem mit LDopa kann es als Komplikation zu einer Augmentation, einer Zunahme der RLSSymptome mit früherem Au reten im zirkadianen Verlauf sowie an zuvor nicht betro enen Körperregionen wie den Armen kommen [3, 4, 5]. Darüber hinaus können von RLS-Patienten als sehr unangenehm empfundene dopaminerge Nebenwirkungen wie Störungen der Impulskontrolle mit Spielsucht, Libidosteigerung sowie Gewichtszunahme au reten [6, 7]. Unter Opioiden als Medikation zweiter Wahl sind als Nebenwirkungen Obstipationen und Ileus [8] wie auch Schläfrigkeit beschrieben worden. Nicht medikamentöse Therapieoptionen Als mögliche nicht medikamentöse Behandlungsverfahren beim RLS sind die E ekte von sportlicher Aktivität [9, 10], Massage [11, 12, 13], pneumatischer Kompression [14], traditioneller chinesischer Medizin [15], Akupunktur [16], Infra rottherapie [17], Yoga [18], Kälte-therapie [ iedemann, Happe, pers. Mitteilung] und transkutaner spinaler Gleichstromstimulation (tsDCS [19]) auf RLS untersucht worden. Im Folgenden werden exemplarisch die Ergebnisse einiger der aufgeführten Publikationen zusammengefasst. Sportliche Aktivität Die erste Arbeit, die in einem kontrollierten und randomisierten Studiendesign den E ekt sportlicher Aktivität mit aerobem Bewegungstraining bei Patienten mit primärem RLS untersucht hat, berichtet eine signi kante Besserung der IRLSSG (International Restless Legs Syndrome Study Group) Schweregradskala (p = 0,001) bei einem dreimaligen wöchtentlichen aeroben Training über zwölf Wochen [10]. Eine placebokontrollierte, partiell doppelblinde Studie untersuchte bei 32 Hämodialysepa-tienten mit sekundärem urämischen RLS den E ekt von Bewegungstraining im Vergleich zu einer niedrig dosierten Behandlung mit Dopaminagonisten (0,25 mg Ropinirol) und Placebo über einen Zeitraum von sechs Monaten. Eine e ektive RLS-Symptomreduktion wurde sowohl unter Bewegungstraining (p = 0,009) als auch Dopaminagonisten (p = 0,001) beobachtet, nicht jedoch unter der Placebo [9].
Chinesische KräutermedizinZur chineschischen Kräutermedizin sind insgesamt 85 Studien publiziert, wovon jedoch nur neun klinische Studien eine Kontrollgruppe haben; davon sind wiederum nur drei randomisiert und null verblindet durchgeführt worden [15]. Dabei wurden die IRLSSG-Diagnosekriterien allerdings nicht erfüllt und auch keine validierten Schweregradskalen zur Evaluation der Symptomatik eingesetzt. Im Übrigen ist von einer signi kanten Heterogenität der jeweils eingesetzten chinesischen P anzenselektionen auszugehen.
AkupunkturDer C...