Toxische epidermale Nekrolysen (Arzneimittel-induziertes Lyell-Syndrom)

Abstract

Stationäre Aufnahme (Einzelzimmer/Umkehrisolation; Basisdiagnostik) Dermatologische Klinik mit Therapieerfahrung, ggf. Intensivstation/Verbrennungszentrum (v.a. bei deutlicher pulmonaler Beteiligung) Aufnahme-Reinigungsbad (siehe auch Tab. 3) Sofortiges Absetzen aller vital nicht indizierten bzw. verdächtigen Medikamente Lagerung im Spezialbett mit variablen Lagerungsmöglichkeiten und Temperatureinstellung (Luftkissenbett) Kardiales Monitoring (EKG), Pulsoxymeter Ggf. intravenöse Zugänge (so kurz wie möglich) Blasenkatheter nur bei Harnretention Volumen-, Elektrolyt-und Kolloidausgleich (kontrolliert nach Ausscheidung, ZVD, Serumelektrolyten und -Albumin) In den ersten 24 h: z.B. modifizerites EVANS-Schema: 0,7-1,0ml Ringer-oder isotonische NaCl-Lösung/kg KG/% KOF sowie 1ml/kg KG/% KOF einer 4%igen Humanalbumin-Lsg. Magensonde bzw. parenterale hochkalorische und proteinreiche Ernährung Ulkusprophylaxe (z.B. Sucralfat, Magaldrat p.o.) Maschinelle Beatmung/maschinell unterstützte Spontanatmung (falls indiziert) Physiotherapie (ab dem ersten Tag, einschließlich Atemgymnastik)

Psychotropic Medications and Dermatological Side Effects: An In-Depth Review

“…In severe cases, immediate drug discontinuation and a dermatology consultation are crucial [63]. Supportive care for exfoliative syndromes such as SJS/TEN includes aggressive fluid management, nutritional support, and antibiotics [64]. Owing to the rarity of the condition, there are still no well-defined randomised control trials to support the use of any particular strategy in the management of SJS/TEN.…”

Erythema exsudativum multiforme mit Übergang in eine toxische epidermale Nekrolyse nach Einnahme von Aceclofenac (Beofenac®)

“…Beim Stevens-Johnson-Syndrom sind definitionsgemäß weniger als 10% der Körperoberfläche, bei der TEN mehr als 30% der Körperoberfläche betroffen. Als Übergangsformen werden Zustände definiert, die mit Erosionen und Blasenbildung von 10-30% der Körperoberfläche einhergehen (6). Als Hauptauslöser der TEN gelten Arzneimittel (14).…”

“…Unter Berücksichtigung der Anamnese, des klinischen Bildes, des histologischen Befundes und des Verlaufes ist die Diagnose eines schweren EEM mit Übergang in eine TEN zu stellen. Definitionsgemäß wird bei einem Befall von insgesamt 15% der Körperoberfläche von einem EEM-TEN-Transitionalstadium gesprochen (6). Typische klinische Zeichen hierfür sind neben der charakteristischen kokardenförmigen Einzelzelläsion die flächige Ablösung der Epidermis im Handbereich, der mukokutane Befall sowie das positive Ergebnis der Nikolski-Tests.…”