Chemisch (stromlos) abgeschiedene Nickel-Phosphor-Schichten gehoren zu den Standardbeschichtungen der funktionellen Galvanotechnik. Die Schichten sind weitgehend korrosionsbestandig und besitzen durch ihre hohe Harte gute tribologische Eigenschaften. Durch Mitabscheidung keramischer Hartstoffpartikel (Sic) konnen diese Eigenschaften noch weiter verbessert werden (1). Solche Dispersionsschichten haben bereits wichtige Anwendungsgebiete z. B. in der Textilindustrie und Kunststoffverarbeitung (Glasfasergehalte) gefunden und dort z. T. zu erheblichen Standzeitverbesserungen von Werkzeugen bis zum Faktor 15 gefiihrt (2). Sehr haufig werden die Schichten nicht nur durch VerschleiR, sondern gleichzeitig auch durch Korrosion beansprucht, z. €3. durch reaktive chemische Agenzien, die wahrend des Spritz-bzw. bei Duroplasten wahrend des Vernetzungsvorganges in Kunststofformwerkzeugen entstehen konnen.
Tribological Properties of Chemically Deposited Ni-P-Coatings and Ni-P-SIC Composite CoatingsChemical deposition of Ni-P-coatings is a standard coating technique in surface treatment. The coatings have good corrosion resistance and good tribological properties due to their relatively high hardness. By codeposition of ceramic particles (Sic) these properties can be improved.
SchrifttumsauswertungDie Harte eines Werkstoffes im oberflachennahen Bereich bzw. in einer aufgebrachten Oberflachenschicht ist fur viele Verschleil3beanspruchungen ein entscheidender Faktor. Bei abrasiver Verschleifibeanspruchung ist z. B. der VerschleiRwiderstand der Harte direkt proportional (3). Bei adhasiver Beanspruchung sol1 eine hohe Harte niedrige adhasive Bindungskrafte und damit giinstige Reibungszahlen bewirken (4). Chemisch abgeschiedene Nickelschichten aus Hypophosphitelektrolyten besitzen bereits im Abscheidungszustand Hartewerte von uber 500 HV 0,2, die sich durch Ni3P-Ausscheidungen infolge Tempern noch bis etwa 1000 HV 0,2 steigern lassen, so daS insgesamt ein hoher VerschleiSwiderstand erwartet werden kann. Versuche (5) haben jedoch gezeigt, daR nicht allein die Harte, sondern auch der Gefiigezustand eine Rolle spielt: erst nach beginnender und abgeschlossener NisP-Ausscheidungshartung wird eine sehr hohe, mit Hartchrom vergleichbare Verschleiljfestigkeit erzielt. Im Abscheidungszustand hat wohl -ahnlich wie bei massiven keramischen Werkstoffen (6) -die Sprodigkeit einen ungiinstigen EinfluS.Bei Mitabscheidung von harten Fremdpartikeln, z. B. metallischen Chrompartikeln (7), meist aber nichtmetallischen Hartstoffpartikeln (Tic, Sic, B4C, Diamant) kann bereits bei ungetemperten Schichten eine wesentliche Verbesserung des Verschleiljverhaltens erzielt werden (8).Das Korrosionsverhalten chemisch abgeschiedener Nickelschichten wird zum Teil gunstiger beurteilt als das von galvanischen Schichten. Chemisch abgeschiedene Schichten sollen insbesondere auch eine geringere Porigkeit aufweisen (9). In * Teilauszug aus der vorn Fachbereich Maschinenbau der TH Darmstadt genehmigten Dissertation des zweitgenannten Verfassers.sauren Elektrolyten tritt -...