In unserer von Computern und technischen Hilfsmitteln geprägten Zeit werden immer mehr Geräte und Programme entwickelt, deren Intention es ist, die fruchtbare ("fertile window") und unfruchtbare Zeit im Zyklus möglichst exakt zu bestimmen. Bis heute setzen diese Geräte Indikatoren ein, die in ihrer physiologischen Bedeutung und in ihrem Verlauf im Zyklus alle bekannt sind: Verände-rungen der Basaltemperatur, Verän-derungen bestimmter Hormonspiegel (LH, E3-Glucuronid, PregnandiolGlucuronid), programmierte NFP(natürliche Familienplanung)-Methoden, Beobachtung zervikaler Schleimsekretion und Verände-rungen der elektrolytischen Leitfähigkeit von Zervikalschleim oder Speichel.Die Beurteilung des Zyklus zur Bestimmung des fertilen Fensters ist wichtig, wenn eine Schwangerschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt erwünscht ist oder verhindert werden soll. Ein bewährtes Verfahren zur Ovulationsbestimmung ist die Bestimmung des LH-Gipfels (LH-peak) zusammen mit der sonographischen Messung des wachsenden Follikels (Bestimmung des maximalen follikulären Durchmessers: MFD); beides wird üblicherweise durch einen Arzt oder eine Ärztin durchgeführt. Das gleiche Ziel können Frauen erreichen, indem sie ihren Zyklus selbst beobachten oder einfache Messungen vornehmen (NFP).Unterstützung dabei können Hilfsmitteln und Geräte bieten, die weltweit in großer Zahl angeboten werden und die bisher völlig unterschiedlich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Akzeptanz durch die Benutzerinnen untersucht sind. Eine Aufstellung aller uns bekannten Geräte, Hilfsmittel und Computerprogramme zeigt . Tab. 1. Wir werden diese kurz beschreiben und eine Übersicht über die bekannte Literatur geben -soweit eine solche existiert. Daraus versuchen wir, eine kritische Beurteilung der Geräte bzw. Hilfsmittel abzuleiten.Der Goldstandard für eine wertende vergleichende Untersuchung, die prospektiv randomisierte Doppelblindstudie, existiert für keines der Geräte, da sie aus der Natur der Sache her kaum sachgerecht möglich ist. Für wenige Geräte liegen prospektiv vergleichende Beobachtungsstudien vor, für die meisten nur Beobachtungsstudien oder Einzelbeobachtungen [21,25].
Derzeit bekannte Geräte/HilfsmittelWir haben in . Tab. 1 Geräte, Hersteller und -soweit feststellbar -dazu gehörende Internet-Adressen angegeben. Von Abbildungen sehen wir im vorliegenden Über-sichtsartikel ab, da auf den aufgeführten Abb. 1 8 Zyklus mit präovulatorisch und postovulatorisch fertiler Zeit (Tag -5 bis Tag +2 bezogen auf die klinische Ovulation, entsprechend LH-peak +1 und Schleimhöhepunkt). Dargestellt sind beispielhaft 170 unterschiedliche Zyklen, in denen ein Temperaturcomputer B die fertile Zeit bestimmt hat. Prä-und postovulatorisch fertile Zeit sind gesondert markiert und bilden in der Summe das "fertile window" Redaktion S. Anthuber, München H. Hepp, Buch am Ammersee 678 | Der Gynäkologe 9 · 2006