Zusammenfassung
Vor 300 Jahren, im Juni 1723, kam Adam Smith auf die Welt. Aus dem Sohn eines schottischen Anwalts und Zollkommissars wurde ein großer Aufklärer, der vor allem mit seinen moralphilosophischen und ökonomischen Schriften Berühmtheit erlangte. Mit seinem zweiten Hauptwerk, dem „Wealth of Nations“ (1776), etablierte sich die Volkswirtschaftslehre als eigenständige akademische Disziplin. Das Buch entfaltete nicht nur theoretische, sondern in zahlreichen Ländern auch praktische Wirkung. Freilich ging die Rezeptionsgeschichte mit erheblichen Vergröberungen und Verzerrungen einher. Gegen diese Klischees stemmt sich seit einigen Jahren eine interdisziplinäre Gruppe von Smith-Forschern. In diesem Überblicksartikel aus Anlass des Jubiläums stellt Karen Horn einige der Einsichten aus der jüngeren Literatur der Smith-Forschung vor und zeigt, wie reizvoll und fruchtbar die Auseinandersetzung mit dem großen Schotten weiterhin ist – auch für die hier unterrepräsentierten Ökonomen.