ZusammenfassungDie meisten kognitionslinguistischen Studien zur Semantik der Präposition stützen sich auf englisches Sprachmaterial. Dabei stoßen polysemische korpusbasierte Analysen aufgrund methodologischer Unzulänglichkeiten auf Probleme und Kritik. Diese betreffen die Netzwerke, die Kriterien der Bedeutungsdifferenzierung und den Umfang der zu untersuchenden sprachlichen Einheit. So wurden Netzwerkanalysen zu Präpositionen nahezu aufgegeben. Der Beitrag liefert am Beispiel der bidirektionalen Präposition an Evidenz, dass trotz der Kritik Netzwerke ein geeignetes Werkzeug zur Erfassung des konzeptuellen Potenzials der präpositionalen Kategorien darstellen. Sie können als theoretische Modelle der mentalen Repräsentation der Bedeutungen der Präpositionen fungieren. Im Beitrag werden die prototypische Bedeutung der Präposition an, Konzeptualisierungen ihrer räumlichen und abstrakten Bedeutungserweiterungen sowie nicht eindeutige Beispiele diskutiert. Im Schlussteil wird für die intensivierten, sprachvergleichenden und korpusbasierten Netzwerkanalysen der präpositionalen Kategorien argumentiert, da sie das konzeptuelle Potenzial der Netzwerke samt deren Anwendungsmöglichkeiten und -grenzen kontrastiv beleuchten. Damit wäre auch für die weiterführenden sprachspezifischen und sprachenübergreifenden Netzwerkanalysen der Grund gelegt.