The popularity of quizshows is related to the individual's need for cultural participation and the development and stabilization of cultural identity. We examine the relevance of the knowledge contents involved in the most successful quizshow format "Who wants to be a millionaire?" for cultural identity, by classifying the questions according to their domain and assumed difficulty. On the basis of these analyses, we discuss the role of knowledge, particularly popular knowledge, for the development of identity.
Quizshow-Wissen und KulturteilhabeSeit Jahren haben Quizshows im Fernsehen Konjunktur (LANDKAMMER 2004). BERTRAM (2002) will auf dem Höhepunkt des Booms im deutschen Fernsehen nicht weniger als 60 verschiedene Sendungen ausgezählt haben. "Wer wird Millionär?" bei RTL mit Günther Jauch kann nach Laufzeit (seit 1999) und Marktanteilen (zeitweise über 20 Prozent) als erfolgreichstes Format gelten. Die verschiedenen Shows variieren hinsichtlich der Anzahl der Kandidaten und Antwortalternativen, des Inhaltsbereichs der Fragen, der Jokeroptionen und der Gewinnskala -das Grundprinzip ist jedoch dasselbe: Entlang steigender Gewinnoptionen wird eine Variable ansteigender Schwierigkeit gebildet. Die Spannung besteht darin, ob die Kandidaten die richtige Antwort wissen (oder raten), wie viel sie gewinnen -und ob man als Zuschauer selbst erfolgreich gewesen wäre.Wir berichten in diesem Beitrag über Annahmen und Ergebnisse des Forschungsprojekts "Quizshow-Wissen als Spiegel kultureller Teilhabe". 1 Der breite Zuspruch der Quizshows im Massenmedium Fernsehen (HALLENBER-GER 1994) kann sicherlich nicht auf spezifische Interessen einer Bildungs-oder Wissenselite zurückgeführt werden. Wir gehen vielmehr davon aus, dass darin das generelle Bedürfnis nach kultureller Teilhabe an der Gesellschaft zum Ausdruck kommt und befriedigt wird. Dies betrifft unmittelbar die Erfahrung, Bestätigung und Weiterentwicklung der individuellen kulturellen Identität.