Zusammenfassung
Morbus Farber ist eine Erkrankung des Sphingolipid-Metabolismus, der seine Ursache in einem Mangel des lysosomalen Enzyms saure Ceramidase hat, woraus eine Unf?higkeit der Zellen entsteht, Ceramide zu zerlegen. Die Erkrankung tritt als Folge der Vererbung von Mutationen auf beiden Allelen des ASAH1-Gens auf, und zeigt sich haupts?chlich mit einem f?r lysosomale Speichererkrankungen untypischen, entz?ndlichen Ph?notyp. Betroffen sind Gelenke und Bindegewebe. Eine typische Fazies, Dysostose oder wesentliche Organomegalie fehlen. Dies begr?ndet sich in der Tatsache, dass Ceramid ein pro-inflammatorisches und pro-apoptotisches Sphingolipid ist. Diese Eigenschaften sind offensichtlich haupts?chlich verantwortlich f?r das klinische Erscheinungsbild der Erkrankung, d.?h.: Gelenkbeteiligung in Form von Kontrakturen und/oder Arthritis, subkutane Noduli und eine laryngeale Mitbeteiligung in Form einer heiseren oder schwachen Stimme. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass Manifestation, Ph?notyp und Verlauf des M. Farber eine starke Variabilit?t aufweisen: von Tod innerhalb weniger Monate nach der Geburt bis zu einem abgeschw?chten Verlauf mit Diagnosestellung im jungen Erwachsenenalter. Es ist bemerkenswert, dass manche Patienten mit Morbus Farber auf eine Behandlung mit anti-entz?ndlichen Medikamenten ? insbesondere mit Biologika ? gegen TNF-alpha oder Interleukin-6-Rezeptoren, mit einer Schmerzreduktion und einer Verbesserung der Schwere der Arthritis reagiert haben. Es ist daher angebracht, einen Test auf Morbus Farber bei Patienten in Betracht zu ziehen, deren Arthritis nicht ad?quat auf eine Behandlung anspricht.