ZusammenfassungWer sich im Netz bewegt, hinterlässt Spuren. Die damit zusammenhängende Veränderung in der Konstruktion eines Publikums haben wir im Projekt "Numerische Inklusion" am Beispiel von Online-Musikanbietern ethnografisch untersucht. In unserem Beitrag wollen wir zeigen, wie sich mit der Verdatung von Nutzungsaktivitäten im Web ein komplexes Beobachtungs-und Verhandlungsgeschehen verbindet, an dem Akteure mit unterschiedlichen Interessen, Erfahrungen und Wissenshintergründen beteiligt sind. Versuche einer Algorithmisierung von Medienaktivitäten verbinden sich mit komplementären Prozessen einer nicht-algorithmisierten Verarbeitung der Daten und Weiterentwicklung der Verfahren. Anschließend werden wir einige Überlegungen zur Verortung unserer Ergebnisse in der Mediatisierungsdebatte vorstellen, deren Pointe im Aufweis einer Mediatisierung der Medien liegt. Abschließend werden wir einige Anknüpfungspunkte an die Diskussion der Publikumsinklusion, an aktuelle zahlensoziologische Studien sowie an die interdisziplinär geführte Debatte über die Macht der Algorithmen aufzeigen.