Teilhabe nach Schlaganfall: Ergebnisse einer multizentrischen Katamnesestudie in der ambulanten Neurorehabilitation (Teil 1)

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Es werden erste Ergebnisse einer multizentrischen Studie zur Evaluation der nachhaltigen Effekte in der wohnortnahen ambulanten Neuro-Rehabilitation unter besonderer Ber?cksichtigung des sozialgesetzlich verankerten Rehabilitationsauftrages zu Teilhabe und selbstbestimmter Lebensf?hrung beschrieben. Methodik: In einer multizentrischen Beobachtungsstudie wurden in 17 ambulanten neurologischen Rehabilitationseinrichtungen Rehabilitanden nach Schlaganfall oder Sch?del-Hirn-Trauma zu 4 Messzeitpunkten (zu Beginn, am Ende sowie 4 und 12 Monate nach der ambulanten NeuroReha) schriftlich befragt. Zus?tzlich erfolgte eine Fremdeinsch?tzung des Patientenstatus zu Beginn und am Ende der Rehabilitationsma?nahme durch behandelnde ?rzte. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse einer repr?sentativen Stichprobe (n=405) aus ambulanten neurologischen Rehabilitationszentren in Deutschland sprechen eindeutig daf?r, dass im Rahmen der ambulanten Schlaganfallrehabilitation positive und nachhaltige Effekte im Sinne des sozialrechtlich verankerten Auftrags zu Teilhabe und selbstbestimmter Lebensf?hrung erreicht werden. Die Effekte sind auch noch 12 Monate nach Rehabilitationsende nachweisbar. Zwischen den erhobenen Outcomeparametern zeigen sich einige Unterschiede. Die Ergebnisse zeigen zahlreiche klinische Implikationen auf.

Ergebnisqualität der Schlaganfallrehabilitation in der BAR-Phase D

“…Die größten Teilhabeeinschränkungen werden in den Bereichen tägliche Aufgaben, Umgang mit Stress, im Bereich Erholung und Freizeit sowie beim Sexualleben angegeben. Diese waren auch in verschiedenen Studien zur ambulanten Neurorehabilitation die Bereiche mit den größten Problemen [29,30]. Die geringsten Teilhabestörungen werden bei engen persönlichen Beziehungen und üblichen Aktivitäten des täglichen Lebens beobachtet.…”

Teilhabe nach Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma: Ergebnisse einer Pilotstudie in der ambulanten Neurorehabilitation in Vorarlberg

“…Der Anteil der Rehabilitanden, die zu Rehabeginn entgegen der Einschlusskriterien eher der Phase C zuzuordnen sind, liegt mit einem Drittel sicher deutlich höher als in der ambulanten Neurorehabilitation in Deutschland. Im Vergleich dazu gaben in einer Untersuchung der Strukturen und Prozesse in der ambulanten Neurorehabilitation in Deutschland [15] lediglich 18 % der befragten Einrichtungen an, zu einem geringen Anteil regelhaft Rehabilitanden der Phase C bei sich zu behandeln und in der bereits erwähnten multizentrischen Untersuchung lag der Anteil an Rehabilitanden der Phase C, ermittelt über den SINGER-Summenscore, zu Rehabeginn bei 5 % (unveröffentlichtes Ergebnis) [6]. Daher ergeben sich Hinweise auf deutliche Unterschiede in den Rahmenbedingungen ambulanter Neurorehabilitation in Deutschland und Österreich bzw.…”

“…Kurzfristige positive Rehaeffekte sind grundsätzlich zu erwarten, da sie sich über viele Outcomegrößen hinweg bereits vielfach über verschiedene Indikationsbereiche und Rehabilitationsformen in Deutschland gezeigt haben [36]. In der zeitlich vorangegangenen und ähnlich durchgeführten multizentrischen Untersuchung in der ambulanten Neurorehabilitation in Deutschland [6] zeigen sich über den gesamten Beobachtungszeitraum grundsätzlich ähnliche Verläufe. In Österreich zeigt sich eine Verbesserung im Rehazeitraum über verschiedene Outcomeparameter hinweg und konsolidiert sich im Nachbeobachtungszeitraum.…”

“…Daher kann der an ICF und UN-Behindertenrechtskonvention orientierte Teilhabebegriff auch in Österreich als zentrale Zielgröße für den Rehabilitationserfolg angesehen werden. Wie an anderer Stelle beschrieben [6] bemühten sich innerhalb der neurologischen Rehabilitation in Deutschland zuletzt vor allem die Einrichtungen der ambulant-teilstationären neurologischen Rehabilitation, sich dem Teilhabekonstrukt zu nähern, weil sie durch die Arbeit in der Nähe des Lebensraumes, der Wohnund Arbeitswelt, tätig werden können. In Österreich hat ICFund teilhabeorientierte neurologische Rehabilitation noch Modellcharakter.…”

Participation after Stroke and Traumatic Brain Injury: Results of a Pilot Study in Outpatient Neurorehabilitation in Vorarlberg

“…Therefore, the concept of participation oriented to the ICF and the UN Disability Equality Convention can also be regarded as the key target for rehabilitation success in Austria. As described elsewhere [6], in neurological rehabilitation in Germany, especially the facilities of outpatient/semi-inpatient neurological rehabilitation endeavoured to approach the participatory construct because they were in close vicinity to the living and working world of the patients. In Austria, ICF and participation-oriented neurological rehabilitation still has a model character.…”