Tatcharakteristika, Rückfallrisiko und Rückfallprognose bei Sexualstraftätern vom Jugend- bis ins Seniorenalter

Dahle, Klaus-Peter; Janka, Christine; Gallasch-Nemitz, Franziska; Lehmann, Robert

doi:10.1007/s11757-009-0007-1

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“…Die Bedeutung des Detachment-Faktors ließ indessen mit zunehmendem alter systematisch nach; für die älteste gruppe der bei Katamnesebeginn über 50-jährigen täter fand sich keinerlei statistisch messbare prognostische bedeutung mehr. entgegen der an früherer Stelle von der hiesigen autorengruppe formulierten annahme [8], dass bei den jungen tätergruppen auch dissoziale Persönlichkeitsanteile prognostisch bedeutsam sein könnten, stellte sich diese Facette in der hiesigen Untersuchung für junge Sexualstraftäter als prognostisch gänzlich irrelevant dar -jedenfalls für die einschlägige Prognose erneuter Sexualdelikte. auch für die jung erwachsenen täter unter 35 Jahren war die ausprä-gung dissozialer Merkmale für das einschlägige rückfall-risiko ohne belang.…”

Section: Diskussionunclassified

“…So gehen einige autoren von einem linearen abfall der einschlägigen rückfallrisiken mit zunehmendem alter aus (u. a. barbaree et al, zitiert in [9]), während andere zunächst ein Plateau der rückfallraten in den mittleren lebensabschnitten fanden (z. b. [8,20,30]). einheitlich wurden jedoch die geringsten rückfallrisiken bei den jeweils ältesten tätergruppen beobachtet [9].…”

unclassified

“…So fanden Dahle et al [8] anhand einer deutschen Stichprobe von Sexualdelinquenten bei sexuellen Missbrauchstätern einen abfall der einschlägigen rückfallraten erst ab einem alter von 60 Jahren, wohingegen bei den Vergewaltigungstätern bereits ab einem Alter von 40 Jahren ein Absinken der einschlägigen rückfallrisiken beobachtet wurde. Mögliche erklärungen für die differierenden altersabhängigen Verläufe der einschlägi-gen rückfallrisiken könnten die ungleiche ausprägung und Verteilung der potenziell als tat- und rückfallbegünstigend diskutierten Persönlichkeitsanteile sexueller Devianz und antisozialität bei Vergewaltigungs-sowie Missbrauchstä-tern sein [8,13].…”

unclassified

“…Hierbei zeigte es sich, dass jene Variablen, die faktorenanalytisch als mit Dissozialität oder Detachment assoziiert gelten, negativ mit dem täteralter korrelierten, während mit sexueller Devianz assoziierte items positive Zusammenhänge aufwiesen. auch eine deutschsprachige Studie [8] ergab, dass die untersuchten Sexualstraftäter höhe-ren alters tendenziell weniger antisozial und mehr anzeichen sexueller Devianz aufwiesen als die jüngeren Täter. Für die Vorhersage der bei den älteren tätern vergleichsweise seltenen einschlägigen Rückfälle schien jedoch -anders als in der Gesamtgruppe -weniger das Ausmaß sexueller Devianz allein als dessen Zusammentreffen mit antisozialität von bedeutung zu sein.…”

unclassified

“…Für die Vorhersage der bei den älteren tätern vergleichsweise seltenen einschlägigen Rückfälle schien jedoch -anders als in der Gesamtgruppe -weniger das Ausmaß sexueller Devianz allein als dessen Zusammentreffen mit antisozialität von bedeutung zu sein. Die autoren [8] vermuteten daher, dass bei den Sexualstraftätern höheren alters möglicherweise erst die Kombination sowohl gesteigerter sexuell devianter als auch antisozialer Persönlichkeitsanteile das risiko für einschlägige rückfälle erhöht.…”

unclassified

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Zur Altersabhängigkeit von Risikovariablen bei Sexualdelinquenz

Janka

Gallasch-Nemitz

Dahle

2010

Forens Psychiatr Psychol Kriminol

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3O r i g i n a l a r b e i t Zusammenfassung Diese Studie untersuchte anhand einer Stichprobe von 612 männlichen Sexualstraftätern die latenten Dimensionen aktuarischer Prognosevariablen, deren entwicklung über das täteralter und deren altersabhängige bedeutung für die Prognose einschlägiger rückfälle innerhalb eines Katamnesezeitraums von 5 Jahren. in anlehnung an die arbeiten von roberts et al. [25] wurden hierfür 8 items aus dem Static-99 und der risk Matrix 2000 auf ihre faktorielle Struktur hin untersucht. es resultierte eine Dreifaktorenlösung, die 63 % der gesamtvarianz aufklär-te und die Vorbefunde von roberts et al. [25] weitgehend replizierte. aus den items wurden in anlehnung an deren Vorarbeiten daher 3 Skalen ["sexuelle Devianz", "Dissozialität" und "bindungsschwäche (‚detachment')"] gebildet und näher untersucht.Die analysen ergaben einen anstieg der mittleren ausprägung sexueller Devianz mit zunehmendem alter der tä-ter, während keine altersabhängigen Unterschiede der ausprägung dissozialer Merkmale beobachtet werden konnten. in bezug auf den "detachment score" wurde ein negativer trend nachlassender Werte bei den älteren tätergruppen deutlich. alle 3 Skalen erwiesen sich in der gesamtstichprobe als prognostisch bedeutsam. bei näherer Untersuchung war jedoch nur die sexuelle Devianz in allen altersgruppen prognoserelevant. Demgegenüber war die Dissozialität nur bei den älteren, Detachment hingegen nur bei den jüngeren tätergruppen prognostisch von bedeutung.Schlüsselwörter Sexualdelinquenz · rückfallprognose · aktuarische Prognoseinstrumente · Dimensionen · alter The effect of age on risk factors among sexual offendersAbstract based on a sample of 612 male sex offenders, this study examined the latent dimensions of actuarial risk variables, their age-related development and their age-related relevance for the prediction of sexual recidivism within a follow-up period of 5 years. according to the work of roberts et al. [25] 8 items from Static-99 and risk Matrix 2000 were examined for their underlying factor structure. the result was a 3-factor solution, which accounted for 63% of the variance and largely replicated the previous findings by Roberts et al. [25]. Following these authors the three scales sexual deviance, dissociality and detachment were calculated from the risk variables and examined in detail.the analysis revealed an increase in sexually deviant personality traits with advancing age of the offenders at the beginning of the follow-up period. no age-related changes were observed in dissocial characteristics. Concerning the detachment scale a negative correlation with the offenders age was apparent. all three risk scales proved to be prognostically relevant in the total sample. On closer examination, however, only sexual deviance showed prognostic relevance in all age groups. in contrast, dissociality was only relevant for the prediction of sexual recidivism in the

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Zur Altersabhängigkeit von Risikovariablen bei Sexualdelinquenz

Janka

Gallasch-Nemitz

Dahle

2010

Forens Psychiatr Psychol Kriminol

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Literaturübersicht zur prädiktiven Validität des Static-99 im deutschsprachigen Raum

Kube

Banse

2020

Forens Psychiatr Psychol Kriminol

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ZusammenfassungIn diesem Artikel werden die Ergebnisse von 18 Studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hinsichtlich der Rückfälligkeit von Sexualstraftätern und der prädiktiven Validität des Static-99 beschrieben. Auf dieser Grundlage wurden für den Static-99 gewichtete Mittelwerte der „area under the curve“ (AUC) berechnet. Es zeigt sich, dass der Static-99 im deutschsprachigen Raum valide Vorhersagen zu unterschiedlichen Rückfallstraftaten treffen kann (mittlere AUC = 0,68 bis 0,72). Die AUC-Werte werden für verschiedene Täter- und Altersgruppen nachgewiesen und variieren meist zwischen 0,67 und 0,76. Die Rückfallkategorien des Static-99 erweisen sich ebenfalls als gültig. Schwächere Werte werden für die Anwendung bei Personen, die wegen eines Sexualdelikts gegen Erwachsene verurteilt wurden und für die Vorhersage nichtsexueller Gewalttaten berichtet. Eine Diskussion der Ergebnisse sowie ein Ausblick auf die zukünftige Forschung werden gegeben.

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Prediction of adolescent sexual reoffending: A meta-analysis of the J-SOAP-II, ERASOR, J-SORRAT-II, and Static-99.

Viljoen

Mordell

Beneteau

2012

Law and Human Behavior

101

121

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Several risk assessment tools, including the Juvenile Sex Offender Assessment Protocol-II (Prentky & Righthand, 2003), the Estimate of Risk of Adolescent Sexual Offense Recidivism (Worling & Curwen, 2001), the Juvenile Sexual Offense Recidivism Risk Assessment Tool-II (Epperson, Ralston, Fowers, DeWitt, & Gore, 2006), and the Static-99 (Hanson & Thornton, 1999), have been used to assess reoffense risk among adolescents who have committed sexual offenses. Given that research on these tools has yielded somewhat mixed results, we empirically synthesized 33 published and unpublished studies involving 6,196 male adolescents who had committed a sexual offense. We conducted two separate meta-analyses, first with correlations and then with areas under the receiver operating characteristic curve (AUCs). Total scores on each of the tools significantly predicted sexual reoffending, with aggregated correlations ranging from .12 to .20 and aggregated AUC scores ranging from .64 to .67. However, in many cases heterogeneity across studies was moderate to high. There were no significant differences between tools, and although the Static-99 was developed for adults, it achieved similar results as the adolescent tools. Results are compared to other meta-analyses of risk tools used in the area of violence risk assessment and in other fields.

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Tatcharakteristika, Rückfallrisiko und Rückfallprognose bei Sexualstraftätern vom Jugend- bis ins Seniorenalter

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Zur Altersabhängigkeit von Risikovariablen bei Sexualdelinquenz

Zur Altersabhängigkeit von Risikovariablen bei Sexualdelinquenz

Literaturübersicht zur prädiktiven Validität des Static-99 im deutschsprachigen Raum

Prediction of adolescent sexual reoffending: A meta-analysis of the J-SOAP-II, ERASOR, J-SORRAT-II, and Static-99.

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