Systematische Untersuchungen über den Insektenflug in West‐, Nord‐ und Süddeutschland

Abstract

Zusammenfassung Die Flug‐ und Migrationserscheinungen virusübertragender Insekten wurden im Rahmen biophysikalischer Untersuchungen in West‐, Nord‐ und Süd‐deutschland mit Hilfe englischer Saugfallen und spezieller Meß‐ und Registrierverfahren zur Aufnahme der meteorologischen Faktoren studiert. Zunächst wurden in Beitrag I die in Westdeutschland nachgewiesenen Blattlausarten, sodann in Beitrag II a) die für Norddeutschland in der Juli‐fangperiode registrierten Aphidenarten besprochen. Hiermit werden die in der Herbstfangperiode vom 21. 10. 66 bis 11. 11. 66 in Norddeutschland in einem Gartengelände in Melle in Hannover mit Hilfe englischer Saugfalle festgestellten Blattläuse aufgeführt: insgesamt 39 Arten und 14 weitere Gattungsvertreter. Die in der überwiegenden Mehrzahl als Männchen und Sexuparae vor‐liegenden Tiere verteilen sich auf 6 Familien: mit je 1 Art und Gattung auf die Lachnidae, mit 1 Gattung auf die Chaetophoridae, mit 5 Arten und 1 Gattung auf die Callaphididae, mit 32 Arten und 9 Gattungen auf die Aphididae, mit 1 Gattung auf die Thelaxidae und mit je 1 Art und Gattung auf die Pemphigidae. 92 % unter ihnen sind Schädlinge an landwirtschaftlichen, forstlichen und gärtnerischen Nutzpflanzen und mehr als 23 Arten bekannt als Virusüber‐träger. Im Gegensatz zu den zahlenmäßig geringeren Julifängen, die jedoch eine Reihe seltener Arten am gleichen Standort ergaben, überwiegen im Oktober und November wie in den Herbstfängen Westdeutschlands die Männchen und Sexuparae von Rhopalosiphum padi (L., 1758) v. d. G., 1915 und Rhopalosiphum insertion Walk., 1848 an Zahl und Häufigkeit des Auftretens. Zusätzlich zu den genannten traten in Melle auch Myzus persicae (Sulz., 1776) Mordv., 1921, Sitobium fragariae (Walk.) HRL., 1949 und Ceruraphis eriophori (Walk., 1848) relativ stärker auf. Mehr als 24 Spezies (gekennzeichnet mit N) erwiesen sich in der Lage, nach 31/2 Tagen ununterbrochenen Frostes mit Minimum‐Lufttemperaturen um − 6° C vom 1. 11. bis 5. 11. 66 den gänzlich zum Erliegen gekommenen Herbstflug am 6. 11. 66 bei einer Maximal‐Lufttemperatur von + 13° C mit bemerkenswerter Aktivität wieder aufzunehmen und auch in den folgenden Tagen fortzusetzen.