Die Ausbildung der Festkörperchemie zu einem eigenständigen Gebiet, das auch befruchtend für die Materialwissenschaften geworden ist, war eine Folge der Experimentierkunst der Chemiker. Die Entwicklung neuer Methoden führte zu einer Fülle neuer Verbindungen, deren charakteristische Eigenschaften an den festen Zustand gebunden sind. Für die Synthese fester Stoffe spielt die Reaktionstemperatur eine entscheidende Rolle, so daß es nicht verwundert, daß die Methoden zur Erzeugung hoher Temperaturen auf der nach oben offenen Temperaturskala einen breiten Raum in den neu entwickelten Experimentiertechniken einnehmen. Seit der Entdeckung der CO2‐Laser steht dem Festkörperchemiker eine exzellente Wärmequelle zur Verfügung, die dank der heute verfügbaren Leistung den Temperaturbereich nach oben beträchtlich erweitert. Methodisch ist der Weg offen, metastabile, „entropiegestützte”︁ Hochtemperaturverbindungen, Substanzen mit anomalen Oxidationsstufen und mit makroskopischen Defekten herzustellen.