Synthese, Struktur und Reaktivität schwefelreicher Cyclopentadienylübergangsmetallkomplexe: Schwefelchemie aus metallorganischer Sicht

Abstract

Metall-Schwefel-Zentren sind fur die Aktivitit von Metalloproteinen in der enzymatischen Katalyse und von Metallsulfiden als heterogenen Katalysatoren von groBer Bedeutung. Die systematische Suche nach M-S-Modellverbindungen fiihrte zur Entdeckung einer interessanten und originellen Strukturchemie, die aus den vielfaltigen Koordinationsmoglichkeiten von Schwefelliganden folgt. Der vorliegende Beitrag mochte als neue Betrachtungsweise der Schwefelchemie die aus metallorganischer Sicht vorstellen. Reaktive Cyclopentadienyliibergangsmetallkomplexfrdgmente nehmen elementaren Schwefel unter Bildung mehrkerniger schwefelreicher Komplexe auf, die Mono-, Di-und Polysulfidoliganden, auch in kombinierter Form, enthalten konnen. Neben einfachen und rationellen Synthesen, die von Cyclopentadienylcarbonyl-und -hydridokomplexen ausgehen, wird die vielseitige Strukturchemie der gebildeten Komplexe und deren Reaktivitat gegeniiber organischen, anorganischen und metallorganischen Verbindungen erortert. Letztere iuDert sich in zahlreichen metall-und ligandenzentrierten Reaktionen. Vergleichend beriicksichtigt wird auch die weit weniger umfangreiche Komplexchemie der iibrigen Chalcogene (0, Se, Te).

Synthese und strukturelle charakterisierung von übergangsmetallsulfidclustern mit Cp★Mo- (Cp★ = C5Me5), CuCl- und Fe(NO)-baugruppen

“…Durch Umlagerung des Metallsulfidgeriists gelangt man dann zum gewiinschten Cluster. Auf diesem Weg wurden bisher C,R,M-(R = H, Me), (CO).M-(n = l-3) und (NO)M-Fragmente, nicht jedoch MHal-Fragmente zu Clustem mit einem M&+-Kern umgesetzt [5].…”

Einfluß verschiedenartig substituierter cyclopentadienylliganden auf die chemie schwefelreicher organometallkomplexe mit metallen der 6. Nebengruppe

“…Die Darstellung von Komplexen des Typs prn~~M~S~ (pmcp = Pent~ethylcyclopentadienyl; M = Cr, MO, W, n = 4, 5) beruht auf der Reaktion der Komplexe pmcp,M,(CO), mit elementarem Schwefel unter relativ miIden Bedingungen [4]. Wahrend fiir M = Cr die ausschliebliche Bildung von pmcp,Cr,S, [5] beobachtet wurde, ist die Produktpalette fur M = MO, W wesentlich reichhaltiger.…”