Synthese, Struktur und Bindungsanalyse eines homoleptischen Berylliumazids

Abstract

In memoriam Prof. K. Dehnicke Abstract: [Ph4P]2[Be(N3)4] 1 und [PNP]2[Be(N3)4] 2 (PNP = Ph3PNPPh3) wurden durch Reaktion von Be(N3)2 mit [Ph4P]N3 und [PNP]N3 synthetisiert und das in 1 erhaltene Tetraazidoberyllat [Be(N3)4] 2− Dianion repräsentiert das erste strukturell charakterisierte homoleptische Berylliumazid. Dessen elektronische Struktur und Bindungssituation wurde mit quantenchemischen Methoden (NPA, ELF, LOL) 1' untersucht.In Berylliumaziden wird die Bindungssituation wesentlich durch ionische Beiträge bestimmt, wobei aufgrund der geringen Größe des Be 2+ -Kations und dessen hoher Ladungsdichte auch kovalente Bindungsbeiträge zu erwarten sind. Obwohl Be(N3)2 [1] , und donorstabilisierte Berylliumazide L2Be(N3)2 (L = THF, Pyridin) [2] seit langem bekannt sind, wurden ihre Molekülstrukturen bislang nicht bestimmt. Strukturell charakterisiert wurden bislang lediglich zwei heteroleptische Berylliumazide). [3][4][5] Die N-Nund N-N-Bindungslängen der verbrückten Azide in [Ph4P]2[Be4X4(-N3)6] (X = Cl, Br) unterscheiden sich signifikant voneinander, was typisch für kovalent gebundene Azide ist (Typ B), [3] während die Bindungslängen in den terminal gebundenen Azideinheiten nahezu identisch sind, was einen hohen ionischen Bindungsbeitrag vermuten lässt (Typ C). [4,5]