Naphthochinone sind weit verbreitete Pflanzenstoffe, die aufgrund ihrer charakteristischen Redoxeigenschaften zahlreiche regulatorische zelluläre Prozesse beeinflussen. Ihre cytotoxische Aktivität ist auf das Chinongrundgerüst zurückzuführen, das als wichtiges Pharmakophor fungiert. [1] Mehrere natürlich vorkommende 1,4-und 1,2-Naphthochinone zeigen eine Reihe weiterer biologischer Aktivitäten [2] und sind Bestandteil von antibakteriellen, fungiziden, antimalarialen, antiparasitären und antitumoralen Wirkstoffen. [3] Mit ihren biologischen und strukturellen Eigenschaften zählen die 1,2-und 1,4-Naphthochinone daher zu den privilegierten Substraten in der medizinischen Chemie.In Anlehnung an frühere Studien zur Aktivierung von Aldiminen und Carbonylverbindungen mit chiralen Brøn-sted-Säuren [4] haben wir versucht, eine enantioselektive Brønsted-Säure-katalysierte Synthese von 1,2-Pyranonaphthochinonen ausgehend von Hydroxynaphthochinon und a,b-ungesättigten Aldehyden zu entwickeln [Gl. (1)]. Hierbei konnten jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse in Hinblick auf Reaktivität und Selektivität erzielt werden.Daher entschlossen wir uns, eine andere organokatalytische Reaktionsführung mit einem sekundären Amin als Katalysator zu untersuchen. Aus früheren Studien war bekannt, dass primäre Amine ausschließlich das Kondensationsprodukt dieser Reaktion ergeben, [5] wir nahmen aber an, dass eine Aktivierung der a,b-ungesättigten Aldehyde 2 mit sekundären Aminen durch Bildung eines intermediären Iminiumions [6] möglich sein sollte. Nachfolgende 1,4-Addition an das 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon 1 und Acetalisierung sollten dann zum enantiomerenangereicherten 1,4-Pyranonaphthochinon 3 führen. Bereits erste Versuche ergaben, dass die Reaktion von 1 mit dem a,b-ungesättigten Aldehyd 2 a unter Verwendung der Diarylprolinolether [7] 4 a oder 4 b in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelingt. Das 1,4-Pyranonaphthochinon 3 a wurde in guten Ausbeuten und mit exzellenten Enantioselektivitäten erhalten (Tabelle 1, Nr.