Subjektives Wirksamkeitserleben in psychoedukativen Gruppen bei Schizophrenie

Abstract

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Psychoedukation gilt als psychotherapeutische Basisintervention bei Schizophrenie. Die Frage, was die therapeutisch wirksamen Elemente der Psychoedukation sind, ist noch nicht hinreichend geklärt. Fragestellung: Welches sind die bedeutenden therapeutischen Wirkfaktoren der Psychoedukation aus Sicht der Patienten und mit welchen Faktoren hängt das Wirksamkeitserleben zusammen? Methode: 97 stationär behandelte Patienten mit Schizophrenie besuchten psychoedukative Gruppen (8 Sitzungen in vier Wochen) und beurteilten anhand ausgewählter Items des Stundenbogens STEPP ( Krampen, 2002 ) die einzelnen Gruppensitzungen. Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen, Neurokognition und den Psychoedukationserfolgsmaßen Wissen und Compliance wurden untersucht. Ergebnisse: Die therapeutische Beziehung und die Kompetenzerweiterung erwiesen sich als wichtige therapeutische Dimensionen der Psychoedukation. Alter und Symptomatik beeinflussten das Wirksamkeitserleben. Patienten mit kognitiven Defiziten profitierten subjektiv von der Psychoedukation, auch wenn der Wissenserwerb eingeschränkt war. Schlussfolgerungen: Neben der Vermittlung von Kompetenzen spielt die therapeutische Beziehung bei psychoedukativen Gruppen eine entscheidende Rolle. Daher sollte auf Therapeutenkonstanz geachtet werden.