Subjektive Gefühle als Erkenntnismittel in transnationaler ethnographischer Forschung

Abstract

Ethnographische Feldstudien nehmen in transnationalen Studien eine bedeutende Rolle ein. Dabei finden derartige Studien oftmals in Settings statt, in denen die Subjektivität des Forschers 1 in Form von persönlichen Irritationen und Gefühlen besonders spürbar wird. Dies ist häufig durch interkulturelle Erfahrungen des Forschers im Feld begründet. Dieser Beitrag diskutiert anhand einer eigenen transnationalen ethnographischen Feldstudie, die in Kuala Lumpur/Malaysia durchgeführt wurde, inwiefern subjektive Gefühle des Ethnographen während der Feldphase als methodisches Instrument eingesetzt werden können, um zu Erkenntnissen über den Forschungsgegenstand zu gelangen. Er bietet zudem eine Vorgehensweise an, wie sich retrospektiv, nach der Feldphase, die eigenen Gefühle bewusst gemacht und dadurch Reflexionsprozesse angestoßen werden können. Diese Vorgehensweise greift auf die Methode der Lebenslinie zurück und bindet sie in die Nutzbarmachung von Gefühlen ein. Damit wird ein Instrument entwickelt, das für weitere Forschungen gewinnbringend sein kann.