Struktur und Immunogenität synthetischer Modellantigene

Abstract

Vollsynthetische Modellantigene werden in der immunologischen Forschung häufig verwendet. In den meisten Fällen handelt es sich um lineare oder verzweigte Polypeptide, die durch Polymerisation von N‐Carboxy‐α‐aminosäureanhydriden oder durch Polymerisation definierter Oligopeptide hergestellt werden. Diese übersichtlich aufgebauten Antigene ermöglichen durch ihre große Variabilität ein systematisches Studium der chemischen und physikalischen Faktoren, die für die Immunogenität, d. h. die Fähigkeit einer Substanz, im höheren Organismus die Bildung von Antikörpern auszulösen, von Bedeutung sind. Die genetische Kontrolle der Immunantwort konnte mit sehr einfachen synthetischen Antigenen erstmals genauer analysiert werden. Die Ergebnisse lassen eine Reihe immunologischer Phänomene besser verstehen und tragen zur Aufklärung der komplexen Vorgänge bei, die unter dem Einfluß eines Antigens zur Bildung spezifischer Antikörper führen.

Polypeptides and 100 Years of Chemistry of α‐Amino Acid N‐Carboxyanhydrides

“…In addition to the standard procedure, combining two different amino acids, NCAs of the same trifunctional amino acids carrying two different protecting groups for the third function may be copolymerized. Examples of this synthetic strategy are copolypeptides consisting of a poly(l-Glu) block combined with a poly(g-Bzl-l-Glu) block (40). [121,122] In this case, the (l-Glu) block was prepared first by deprotection of a poly(g-Bzl-l-Glu) chain, which was then in turn used as a macroinitiator for the new g-Bzl-l-Glu-NCA.…”

“…[33][34][35][36] Synthetic polypeptides prepared from NCAs also played a key role in the elucidation of relationships between the primary structure of natural peptides and their immunogeneity. [37][38][39][40] It turned out that polymers of N-alkylamino acids possess negligible immunogenic properties. The presence of H-bond-forming peptide groups is important for an immunogenic reaction.…”

Polypeptide und 100 Jahre Chemie der α‐Aminosäure‐N‐carboxyanhydride

“…Diese Gruppe von Copolymeren wurde nach zwei Gesichtspunkten untergliedert: Erstens wurde die Zahl der Blöcke berück-sichtigt und dementsprechend eine Unterteilung in Diblock-, [121][122][123][124][125][126][127][128][129] oder aber Metallkomplexe, am häufigsten [(PMe 3 ) 4 Co]. [89,[102][103][104][105][106][107][108][109] 40). [121,122] In diesem…”

“…[33][34][35][36] Synthetische Polypeptide spielten auch eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Zusammenhangs zwischen Primärstruktur von Proteinen und deren Immunogenität. [37][38][39][40] So wurde z. B. gefunden, dass Polymere von N-Alkylaminosäuren nur in geringem Maße Immunreaktionen stimulieren.…”