ZusammenfassungDieser Beitrag in der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) illustriert die Implementierung und Anwendung eines Tools für die strategische Kompetenzentwicklung in mittelständischen Industriebetrieben – der Kompetenzmanagementtabelle (KMT) – anhand eines betrieblichen Fallbeispiels. Der Hintergrund ist, dass auch kleinere und mittlere produzierende Unternehmen die Personalentwicklung ihrer Beschäftigten unterstützen müssen, um langfristig in einer sich wandelnden Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Im Rahmen einer strategischen Kompetenzentwicklung sollten dabei sowohl die Unternehmensziele als auch die aktuellen und zukünftigen Tätigkeitsanforderungen sowie der Ist-Stand an vorhandenen Kompetenzen im Betrieb in den Blick genommen werden. Wegen geringer finanzieller und personeller Ressourcen in kleinen und mittleren Unternehmen ist es sinnvoll, den Personalverantwortlichen in den Betrieben mit der KMT ein Hilfsmittel zur strategischen Kompetenzentwicklung an die Hand zu geben. Der Implementierungsbedarf und mögliche Nutzungsfelder der KMT werden anhand des Anwendungsfalls eines Betriebs mit ca. 240 Beschäftigten aus der Metallbranche dargestellt. Die KMT wurde aufbauend auf einem theoretisch fundierten Konzept entwickelt und orientiert sich direkt an den praktischen Anforderungen, die mittelständische Unternehmen an Kompetenzmanagementinstrumente stellen. Berücksichtigt werden in der KMT fachliche, interpersonelle, methodische und kenntnisbezogene Kompetenzen; zudem existieren Zusatzanalysetools für sprachliche und außerberufliche Kompetenzen. Dabei erfüllt die KMT die Kriterien der einfachen Handhabbarkeit, der zielgruppenorientierten Verständlichkeit sowie der Umsetzbarkeit als datenbankgestütztes System bzw. der Anschlussfähigkeit an bestehende Systeme. Die KMT stellt damit für Personalentwicklungs- und Führungskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen eine wesentliche Erleichterung für das strategische Kompetenzmanagement dar.