2003
DOI: 10.1055/s-2003-38565
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Stellenwert von Patientenverfügungen

Abstract: ZusammenfassungDie Behandlung von Patienten bedarf der Einwilligung. Diese ist nur rechtskräftig, wenn der Patient einwilligungsfähig und über die für ihn wesentlichen Umstände informiert ist. Die Zahl der nicht einwilligungsfähigen Patienten nimmt aufgrund der demografischen Entwicklung und der Fortschritte der Medizin zu. Nach wie vor setzen sich viele Menschen nicht mit ihren mögli-chen Vorstellungen, Wünschen und Erwartungen bezüglich der gewünschten menschlichen und medizinischen Betreuung und Versorgung … Show more

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“…[8] Je konkreter eine Patientenverfügung inhaltlich gestaltet ist, desto eher besteht die Chance, dass sie adäquat umgesetzt wird. Ein unreflektiertes Abarbeiten eines in einer Patientenerklärung vor Monaten oder Jahren festgehaltenen Willens könnte jedoch dazu führen, dass sich der Arzt bei Vorliegen einer Patientenverfügung nicht mehr aufgefordert sieht, den individuellen Patientenwillen in der jetzt gegebenen, konkreten Situation zu ermitteln [20]. Um dem vorzubeugen, hat der Gesetzgeber in § 1901b BGB auf die Bedeutung eines Gesprächs mit Betreuer, Vorsorgebevollmächtigtem, Verwandten oder nahestehenden Personen zur Ermittlung des Patientenwillens hingewiesen.…”
Section: Rechtliche Dimensionenunclassified
“…[8] Je konkreter eine Patientenverfügung inhaltlich gestaltet ist, desto eher besteht die Chance, dass sie adäquat umgesetzt wird. Ein unreflektiertes Abarbeiten eines in einer Patientenerklärung vor Monaten oder Jahren festgehaltenen Willens könnte jedoch dazu führen, dass sich der Arzt bei Vorliegen einer Patientenverfügung nicht mehr aufgefordert sieht, den individuellen Patientenwillen in der jetzt gegebenen, konkreten Situation zu ermitteln [20]. Um dem vorzubeugen, hat der Gesetzgeber in § 1901b BGB auf die Bedeutung eines Gesprächs mit Betreuer, Vorsorgebevollmächtigtem, Verwandten oder nahestehenden Personen zur Ermittlung des Patientenwillens hingewiesen.…”
Section: Rechtliche Dimensionenunclassified
“…Mit Blick auf die eingangs angesprochene Debatte um die Reichweite von Patientenverfügungen lässt sich daher anhand dieser Ergebnisse festhalten: Patienten schätzen die Reichweite und Bedeutung von derartigen Dokumenten offenbar weit skeptischer ein, als dies gerade im medizinrechtlichen Diskurs der Fall ist. Das gilt auf jeden Fall für die in Jena untersuchten Tumorpatienten, lässt sich aber, wenn man etwa die Ergebnisse von Nauck et al [4] und Sahm [6] hinzuzieht, auch auf andere Patientengruppen über-tragen. Patienten referieren auf ein sehr pragmatisches Verständnis von Selbstbestimmung, die, so wohl ihre Erfahrung als lebensbedrohlich Erkrankte, nur im Miteinander zwischen Arzt und Patient realisiert werden kann.…”
Section: Und Die Perspektive Der Patienten?unclassified
“…Dies bedeutet, dass Patienten mit Patientenverfügungen in erster Linie eine durch mehr Möglichkeiten der gemeinsamen Beratung erreichbare, qualitative Verbesserung des Arzt-Patienten-Verhältnisses wünschen [12]. Patientenverfügungen -und damit bestätigt unsere Studie die Ergebnisse anderer Untersuchungen [4,5,9] Kommunikationsinstrumente sind die Patientenverfügungen aber auch noch in einer anderen Hinsicht. Dies wird deutlich, wenn man sich noch einmal vergegenwär-tigt, dass es gerade die familial Gebundenen sind, die eine höhere Affinität zu Patientenverfügungen haben.…”
Section: Und Die Perspektive Der Patienten?unclassified
“…Advance directives · Patient-physician-relationship · Shared decision making · Palliative care · Autonomy wertung von Patientenverfügungen gefragt wurden, zumeist mit nur wenigen Fallzahlen an ausgesuchten Patientengruppen [9,14,20]. Uns interessierte insbesondere, inwieweit Patientenverfügungen für den Patienten eher dazu dienen, die eigene Position im Sinne einer Abmilderung der strukturellen Asymmetrie der Arzt-Patienten-Beziehung zu stärken (1.…”
Section: Introductionunclassified