Stationäre tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie bei depressiven Störungen (STOP-D) - Erste Befunde einer naturalistischen, multizentrischen Wirksamkeitsstudie

Abstract

Psychodynamic inpatient psychotherapy, as practiced under naturalistic conditions, is an effective treatment of depression. Predictors of therapeutic effects within different therapeutic settings, however, remain unclear. The sustainability of the therapeutic effects found and their impact on psychodynamic relevant constructs have still to be proven.

Depression und komorbide Persönlichkeitsstörung – Effekte stationärer tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie

“…Es erfolgte zudem die Erfassung der klinischen Beeinträchtigung mittels des aggregierenden Belastungsindex GSI der SCL-90-R, des Global Assessment of Functioning (GAF; [4,29]) sowie des Beeinträchtigungs-Schwere-Scores (BSS; [30]). In Analogie zum BSS erfolgte die Verwendung des selbstgenerierten Inventars SBB (Selbstbeurteilung der Beeinträchtigung), durch welchen die Patientinnen auf den Skalen "Körperlich", "Psychisch" und "Sozial-kommunikativ" ihre subjektive Belastung einschätzen konnten [20]. Klinische sowie soziodemografische Daten der Patientinnen wurden mittels selbstgenerierter Fragebögen (Befragungsbogen Patient; BPT bzw.…”

“…Diese Konstellation bestand nicht nur hinsichtlich depressionstypischer Symptomlast gemessen mittels BDI, HAMD (vgl. [20]) und der Subskala "Depressivität" der SCL-90-R, sondern auch hinsichtlich der globalen Belastung (GSI, BSS-Gesamtwert und Subskalen, SBB-Gesamtwert und Subskalen, GAF). Lediglich in der SCL-90-R-Subskala "Somatisierung" konnte zu T2 kein Gruppenunterschied festgestellt werden.…”

“…Die generelle Wirksamkeit stationärer tiefenpsychologisch basierter Psychotherapie ist hinlänglich bestätigt [16][17][18]. Die Studie STOP-D ("Stationäre tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie bei depressiven Störungen") soll dazu beitragen, die Forschungslücke, welche im Bereich der Wirksamkeitsprüfung tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie bei depressiven Störungen im stationären psychosomatischen Krankenhausbereich immer noch besteht [19,20], zu schließen. Studien zur Wirksamkeit von Psychotherapie auf depressive Symptome beziehen sich zumeist auf Behandlungen im Psychiatrie-oder Reha-Bereich oder auf ambulante Settings [21,22].…”

“…Anhand einer weiblichen Stichprobe sollen neben der Beschreibung der generellen Wirksamkeit auch unterschiedliche Verläufe durch Subgruppenanalysen depressiver Patientinnen erfolgen. In einer ersten Auswertung konnte die generelle Wirksamkeit tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie im psychosomatischen Krankenhausbereich auf depressive Symptomlast sowie auf die generelle Belastung bereits beschrieben werden [20]. Es konnte im Rahmen der STOP-D Studie in ersten Subgruppenanalysen auch ein geringerer Behandlungserfolg komorbid persönlichkeitsgestörter depressiver Patientinnen in den klinischen Zielmaßen Beck-Depressions-Inventar (BDI; [23]) und Hamilton Depressions-Skala (HAMD; [24]) belegt werden.…”

“…Es konnte im Rahmen der STOP-D Studie in ersten Subgruppenanalysen auch ein geringerer Behandlungserfolg komorbid persönlichkeitsgestörter depressiver Patientinnen in den klinischen Zielmaßen Beck-Depressions-Inventar (BDI; [23]) und Hamilton Depressions-Skala (HAMD; [24]) belegt werden. Es zeigte sich, dass depressive Patientinnen mit komorbider PD, zu Therapiebeginn eine ähnlich hohe, am Ende der stationären Behandlung jedoch eine signifikant höhere Ausprägung depressionstypischer Symptome aufwiesen, als Patientinnen ohne zusätzliche PD [20].…”