ZusammenfassungDie Osteomyelitiden im Bereich von Handgelenk und Hand sind weniger häufig als die Knocheninfektionen der langen Röhrenknochen, aber nicht selten. Viele Fragen zur Klassifikation, Pathogenese, Diagnostik, zum Therapiemanagement sowie den erreichbaren Behandlungsergebnissen sind bisher nur wenig ausreichend wissenschaftlich kontrolliert. Die Pathogenese der Erkrankung kann in posttraumatische, postoperative, fortgeleitete und hämatogene Osteomyelitiden, unter Erfassung der patientenindividuellen Risiken, eingeteilt werden. Eine frühe Diagnose und eine adäquate Therapie sind notwendig, um die betroffenen knöchernen Strukturen sowie die Funktion der angrenzenden Gelenke zu erhalten. Ein mehrzeitiges operatives Vorgehen ist dabei häufig notwendig. Zufriedenstellende Raten der Infektionskontrolle und erfolgreiche knöcherne Rekonstruktionen können meist erreicht werden. Komplikationen, verbleibende Defizite und partielle Amputationen, auch bei angemessener Therapie der Osteomyelitiden, sind auf Grund der Schwere der Erkrankung aber nicht immer zu verhindern.