“…Indem die Autobiographie das vergangene Leben erinnert, gibt sie sowohl der Erinnerung als auch der Phantasie Raum, 47 » [d]er Vorgang der Erinnerung ist der jeder autobiographischen Reflexion zugrunde liegende Akt.« 48 Martina Wagner-Egelhaaf vertritt weiterhin die These, dass Erinnerung immer schon Konstruktion bzw. Rekonstruktion sei, die Autobiographie stelle sonach nicht ein be-schriebenes, sondern ein ge-schriebenes Leben dar, 49 geprägt und getragen sei das autobiographische Schreiben daher stets »von einer unausweichlichen Spannung zwischen Sprache und Erfahrung.« 50 Jener Aspekt deutet ein weiteres Spannungsverhältnis an, in welchem sich die Autobiographie bewegt: ihre Position zwischen der Polarität einer faktualen gegenüber einer fiktionalen Erzählung, insofern die Autobiographie keine Taten belegt, sondern Erlebtes und Gefühltes erinnert. 51 58 Hierbei stehe das Subjekt, so das Argument Bernd Neumanns, beständig in einem Spannungsfeld zwischen Innen-und Außenwelt.…”