Versuche mit Stählen (0,5% C, 20% Mn, 0,2 bis 2,7% Cr) in Form von Bügelproben in Meerwasser (Raumtemperatur und siedend) bei Zugspannungen von 30 bis 45 kp/mm2. Die chromfreien Typen (unter 0,5%) verhalten sich bei Raumtemperatur elektrochemisch wie ferritische Schiffbaustähle (gleiches Durchbruchspotential, danach gleichmäßige Abtragung). Zusätze von N, Ni, Co und Cu beeinflussen hierbei das Potentialverhalten nur weing. In siedendem Meerwasser hingegen tritt transkritalline Korrosion auf, wobei hohe Zugbelastung und anodische Polarisation beschleunigend, kathodische verzögernd wirken. Zusätze besonders von Co und Ni verkürzen die Standzeit, vielleicht über eine Erniedrigung der Fließgrenze. Bei höheren Cr‐Gehalten (1,7 bis 2,7%) beginnt die Anfälligkeit für interkristalline Korrosion diejenige für transkristalline Rißbildung zu überwiegen. Aufgrund von Vorstellungen über das Aktiv/Passiv‐Verhalten unter dem Einfluß von Gleitvorgängen werden Analogien zum Spannungrißkorrosions‐verhalten der austenitischen nichtrostenden Stähle gezeigt.