Zusammenfassung. Die vorliegende Querschnittsuntersuchung (N = 708 Familien) versuchte unter Berücksichtigung wichtiger Kovariaten wie z.B. des elterlichen Erziehungsverhaltens oder sozioökonomischer Variablen Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Medien, Verhaltensauffälligkeiten und ADHS zu identifizieren. Nach der SÖS (sozioökonomischer Status) – Mainstreaming Hypothese würden die stärksten Zusammenhänge für Kinder mit hohem SÖS erwartet, währenddessen nach der SÖS-Resonanz Hypothese diese vor allem für Kinder mit niedrigem SÖS erwartet werden würden. Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen der täglichen Fernsehnutzung und vermehrten Schlafproblemen, aggressivem Verhalten sowie Aufmerksamkeitsproblemen. Eine tägliche Computernutzung wies hingegen einen Zusammenhang mit geringeren Aufmerksamkeitsproblemen auf. In Abhängigkeit des SÖS der Mütter folgten die Zusammenhänge (v.a.) hinsichtlich der Fernsehnutzung und internalisierendem Verhalten in gewissem Maße den Vorhersagen einer Resonanz-Hypothese, währenddessen in Abhängigkeit des SÖS der Väter diese eher einer Mainstreaming-Hypothese entsprachen. Zukünftige Forschungsarbeiten können profitieren, wenn diese Moderationen im Untersuchungsdesign stärker berücksichtigt würden.