Sorption von Schwermetallen durch Eisenphosphat‐Kolloide in essigsauren Bodenextrakten

Abstract

Ein mögliches Verfahren zur Sanierung schwermetallkontaminierter Bodenmaterialien stellt die Extraktion mittels organischer Säuren, d.h. mit einem biologisch abbaubaren Extraktionsmittel, dar. Die anschließende Aufkonzentrierung der Schwermetallextrakte soll weitgehend ohne Veränderung der gegebenen niedrigen pH‐Werte durchgeführt werden. Durch den Verzicht auf eine herkömmliche Fällung der Schwermetalle durch Anheben des pH‐Wertes soll die Aufsalzung des anfallenden Prozeßwassers vermieden sowie die Menge des zu deponierenden Schlammes reduziert werden. Das entwickelte Verfahrenskonzept mit dem Ziel der Schwermetall‐Rückgewinnung besteht aus folgenden Schritten: der Extraktion der schwermetallkontaminierten Altlast mit schwachen organischen Säuren (Essigsäure, Citronensäure), der Elektrolyse des Extraktes sowie der Aufkonzentrierung der Rest‐Schwermetalle aus dem Abwasser der Elektrolyse und deren Abtrennung z. B. durch Sorption und Fällung im Sauren. In diesem Beitrag sollen erste Ergebnisse aus Untersuchungen zur Aufkonzentrierung von Schwermetallen aus essigsauren Modellextrakten sowie realen Bodenextrakten durch Sorption und Fällung mittels Eisenphosphat‐Kolloiden vorgestellt werden. Es wurde untersucht, ob eine Abtrennung der Schwermetalle Pb, Cd, Cu, Sb, Cr, Ni und Zn aus essigsauren Lösungen bei pH‐Werten von 2 bis 3 grundsätzlich möglich ist.