Zusammenfassung: Hintergrund: Mit Beginn der Covid-19-Pandemie im März 2020 kam es zu zahlreichen Veränderungen im beruflichen Alltag von medizinischem Fachpersonal. Fragestellung: Da bisher das Augenmerk vor allem auf dem Klinikpersonal lag, ist es wichtig auch die Pflegesituation in den Alten- und Pflegeheimen zu betrachten. In dieser Studie wurden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den beruflichen Alltag, die psychosoziale Situation und die interpersonellen Beziehungen des Pflegepersonals in Alten- und Pflegeheimen in Brandenburg untersucht. Methoden: Querschnittsbefragung von Pflegepersonal aus Alten- und Pflegeheimen im Land Brandenburg im Zeitraum von August bis Dezember 2020. Analyse der Fragebögen mittels deskriptiver Statistik und qualitativer thematischer Analyse. Ergebnisse: Einerseits führte die erhöhte Arbeitsbelastung bei erschwerten Arbeitsbedingungen durch Covid-19-Hygienemaßnahmen oder erhöhte Arbeitszeiten zu physischer und psychosozialer Belastung. Im Privatleben zeigte sich eine zunehmende soziale Isolation und die Veränderungen in den interpersonellen Beziehungen waren belastend. Andererseits berichteten die Teilnehmenden von Anerkennung und zunehmendem berufspolitischem Interesse. Schlussfolgerungen: Die Covid-19-Pandemie stellte bereits vorher bestehende Belastungen des Pflegepersonals besonders heraus. In Zukunft ist es wichtig, die bekannten Arbeitsbelastungen für das Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen zu verbessern und Maßnahmen herauszuarbeiten, um einer Zunahme der Belastung in Situationen wie der Covid-19-Pandemie entgegenzuwirken.