SOP Meniskusoperation

Abstract

Meniskusläsionen gehören zu den häufigsten Indikationen für die Durchführung einer Kniegelenkspiegelung. Die Inzidenz von operationsbedürftigen Befunden pro Jahr wird mit 9 auf 10 000 Männer und 4,2 auf 10 000 Frauen angegeben [7]. Traumatische Läsionen treten vor allem zwischen dem dritten und fünften Lebensjahrzehnt auf. Typischer Mechanismus ist eine Rotationsbewegung bei belastetem und flektiertem Knie. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt handelt es sich oft um degenerative Schäden. Kommt es zur Verletzung des Meniskus, resultieren Schmerzen, Schwellung und häufig Blockaden im betroffenen Gelenk. Die Aufgabe des Meniskus ist die Druckverteilung zwischen den formgebenden Gelenkbestandteilen. Eine Läsion oder ein Defekt erhöht die Druckspannung auf den hyalinen Knorpel. Deshalb ist das Behandlungsziel nach Möglichkeit die Wiederherstellung der Gelenkanatomie, bzw. bei nicht rekonstruierbaren Läsionen die sparsame Resektion mit Erhalt eines stabilen Meniskusrands. Präoperative Diagnostik und Klassifikation Anamnese Bei Verdacht auf Meniskusläsionen sind neben der allgemeinen Anamnese folgende Informationen von besonderer Bedeutung: ▪ Symptombeginn und -ursache (traumatisch vs. atraumatisch): Kam es zu einem Unfall mit klassischem Torsionstrauma, oder liegt eine berufliche Tätigkeit mit meniskusbelastenden Bewegungen vor (tiefe Hocke)? ▪ Einklemmungserscheinungen, Blockierung oder Provokation der Schmerzen durch Drehbewegungen ▪ Möglicher Arthroseschmerz: ist einer arthroskopischen Therapie im Regelfall nicht zugänglich [11]. Klinische Untersuchung Vor einer Meniskusoperation sollte das Vorliegen von Meniskuszeichen dokumentiert sein. Die gebräuchlichsten sind in ▶ Tab. 1 zusammengestellt. Klinische Tests besitzen eine Sensitivität von 50-90 % und eine Spezifität von 60-97 % [10]. Durch eine Kombination verschiedener Tests kann die Zuverlässigkeit erhöht werden.