Somatoforme Störungen

Kapfhammer, Hans-Peter

doi:10.1007/3-540-27386-7_56

Cited by 3 publications

(1 citation statement)

References 398 publications

Supporting

Mentioning

Contrasting

Unclassified

Order By: Relevance

“…Erst in einem zweiten Schritt werden wesentliche Ursachen-und Bedingungsfaktoren identifiziert. Wenngleich sich die moderne diagnostische Charakterisierung der polysymptomatischen Somatisierungssyndrome signifikant von der ursprünglichen Konzeptualisierung P. Briquets entfernt hat [19], ist sie in dem Plädoyer für ein multifaktorielles Modell, das psychosoziale und neurobiologische Einflussfaktoren gleichermaßen zu würdigen versucht, seinen ätiologischen Vorstellungen doch treu geblieben [12]. 20 …”

unclassified

Pierre Briquet (1796–1881)

Kapfhammer

2007

Psychosom Konsiliarpsychiatr

View full text Add to dashboard Cite

Von der polysymptomatischen Hysterie zur Somatisierungsstörung der modernen psychiatrischen Klassifikationssysteme Pierre Briquet (1796-1881) -From polysymptomatic hysteria in the 19th century to somatization disorder in modern systems of psychiatric classification Ärzte waren zu allen Zeiten mit Patienten konfrontiert, die unter "funktionellen körperlichen Symptomen" litten. Bereits frühe ägyptische Schriften, aber auch das Corpus Hippocraticum berichten von Frauen mit einem bunten Symptombild an Erstickungsgefühlen, muskulären Spasmen, Verlust von Stimme und Sprache, Sturzneigung, Schweregefühl im Kopf und Bewusstlosigkeit. Eine "wandernde Gebärmutter" mit Kompression der unterschiedlichen Organsysteme und hieraus resultierenden organbezogenen Funktionsstörungen wurde als Ätiologie angenommen. Das Konzept der "'υστερα" markiert eine Denkrichtung der naturalistischen Medizin und verweist auf eine typische Erkrankung von Frauen. Trotz bekundeter Zweifel schon von Galen 1541 [7] an dem uterinen Ursprung der Hysterie hielt sich das Konzept bis in die Renaissance. Es nahm eine fatale theologische Wendung in den mittelalterlichen Hexenprozessen. Nur allmählich erlangte eine medizinische Konzeptualisierung in der Folgezeit wieder Oberhand über diese theologische Verurteilung. Modifikationen der gynäkologischen Position interpretierten hysterische Symptome als Resultat von Ausdünstungen des weiblichen Genitale, von sexuellen Fermentierungsprozessen. Im Lichte früher physikochemischer Forschung wurden diese Hypothesen bis Anfang des 19. Jahrhunderts ernsthaft diskutiert [15]. Eine widerstreitende neurologische Position betonte hingegen den zerebralen Ursprung der Hysterie [16, 26]. Bedeutsam wurde die Arbeit von Sydenham [22], der ebenfalls die zerebrale Basis der Hysterie herausstellte, innerhalb des Wissensfundus der Pathologie die Hysterie als eine "kritische Krankheit" mit chamäleonartiger Symptomatik und irregulärem Verlauf identifizierte. Er setzte die Hysterie in eine innige Beziehung zur Hypochondrie, indem er den gleichen pathogenetischen zerebralen Prozess beider Erkrankungen festhielt, geschlechtsdifferenziell aber die Hysterie als eine Erkrankung von Frauen, die Hypochondrie wiederum als eine von Männern formulierte. Spätestens mit Sydenham wurde auch der auslösende Einfluss heftiger emotionaler Erlebnisse bei hysterischen Zustandsbildern anerkannt.Mit der Beschreibung der Hysterie als "Erkrankung der Nerven" [25], als "Neurose" [4] wich allmählich der exklusive Charakter einer weiblichen Krankheit, Fälle von Hysterien bei Männern wurden, wenngleich in unverhältnismäßig geringerer Häufigkeit beschrieben. In Abgrenzung zu Sydenham unterschied der romantische Mediziner Hoffmann 1735 [9] auf einer symptomatologischen Basis die Hysterie von der Hypochondrie, indem er die vorrangig körperlichen ersterer, die vorrangig psychologischen Symptome letzterer unterstrich und zudem den eher akuten versus den eher chronischen Verlaufstypus an den beiden Störungen betonte (Übersicht: [20, 23, 24]).Innerhalb der sich entwic...

show abstract

unclassified

Pierre Briquet (1796–1881)

Kapfhammer

2007

Psychosom Konsiliarpsychiatr

View full text Add to dashboard Cite

show abstract

Body dysmorphic disorder

2004

View full text Add to dashboard Cite

Body dysmorphic disorder (BDD), also known as dysmorphophobia, is a relatively common disorder that consists of preoccupation with some imagined or slight defect in physical appearance. The preoccupation causes emotional distress and social impairment. Overvalued ideation and referential thinking are prevalent. BDD has a rich tradition in European psychiatry, but it first entered the official psychiatric nomenclature as a separate disorder in DSM-III-R in 1987. In the last 10 years it has received increasing empirical attention. BDD has been hypothesized to be related to obsessive-compulsive disorder (OCD) or may be conceptualized as hypochondriacal disorder. According to its body image disturbance it has been related to cenesthesia, eating disorders, and transsexualism. This paper presents the current level of awareness about BDD based on an analysis of the relevant literature. Empirical data are summarized and clinical signs are described. Varying therapies are critically reviewed.

show abstract

Geschlechtsdifferenzielle Perspektive auf somatoforme Störungen

Kapfhammer

2005

Psychiatrie

View full text Add to dashboard Cite

Somatoforme Störungen

Cited by 3 publications

References 398 publications

Pierre Briquet (1796–1881)

Pierre Briquet (1796–1881)

Body dysmorphic disorder

Geschlechtsdifferenzielle Perspektive auf somatoforme Störungen

Contact Info

Product

Resources

About