3O r i g i n a l b e i t r a g Zusammenfassung Südtirol ist mit 18.538 ha anbaufläche das größte zusammenhängende apfelanbaugebiet europas. Mit 1,18 Mio. t an produzierten Äpfeln (2011), mehr als die Hälfte der Produktion italiens, kommt jeder neunte in der eU-27 produzierte apfel aus Südtirol. 53 % der gesamten Wertschöpfung aus der landwirtschaft Südtirols stammt aus dem apfel-anbau, auf nur 7,7 % der landwirtschaftlichen nutzfläche Südtirols.in der vorliegenden arbeit wird die entwicklung der obstbaulichen Forschung beschrieben und wie sie sich aus dem historischen Kontext entwickelt hat. aus konkreten anbaufragen, dem auftreten der ersten globalen Schäd-linge (Mehltau, Falscher Mehltau, apfel-Schorf, blutlaus, blütenstecher, apfelwickler, Maikäfer), und der Suche nach lösungen zu deren bekämpfung, wird im 19. Jahrhundert der ruf nach fachlicher begleitung, beratung, Weiterbildung und Forschung immer lauter.am 10. november 1874 wird das 'istituto agrario e stazione sperimentale' in St. Michael an der etsch eröffnet, das fortan die landwirtschaft des heutigen Südtirol und trentino begleitet. Mit ende des ersten Weltkrieges und der folgenden italianisierung Südtirols bricht die landwirtschaftliche Versuchstätigkeit und ausbildung zusammen. erst nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt wieder der aufbau der landwirtschaftlichen aus-und Weiterbildung in deutscher Sprache und die jungen landwirtschaftlichen Fachschulen übernehmen zwischenzeitlich auch die obstbauliche Versuchstätigkeit im lande.Mit dem zweiten autonomiestatut 1972 geht die Kompetenz zur errichtung landwirtschaftlicher Versuchsanstalten an die autonome Provinz bozen über und mit dem 1. Jänner 1976 wird das 'land-und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum laimburg' gegründet, als Forschungsinstitution der gesamten landwirtschaftlichen Forschung Südtirols, der angewandten wie auch der grundlagenForschung. Die entwicklung vieler Forschungsbereiche und deren Meilensteine werden aufgezeigt: anbausysteme, bodenpflege und Düngung, die entwicklung des Kernobstsortimentes, die Sortenprüfung und Sortenzüchtung, der aufbau des baumschulwesens, die bewässerung, der Pflanzenschutz mit der Maikäferbekämpfung, vom apfelwickler bis zur Kirschessigfliege, vom besenwuchs bis zum Feuerbrand, vom apfelschorf bis zum 'Weißen Hauch' und den blattfleckenkrankheiten, sowie die entwicklung neuer lagertechnologien, die begleitung des biologischen anbaus bis hin zur Molekularbiologie und der entwicklung neuer diagnostischer Methoden.ausgehend von einem 2-Mann-team der gründerzeit umfasst das land-und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum laimburg, mit seinen über 20 außenstellen heute einen Personalstand von nahezu 200 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, bearbeitet jährlich an die 400 Projekte und tätigkeiten und ist eine anerkannte landwirtschaftliche Forschungsinstitution in europa. Die neuen geplanten baulichkeiten, zusammen mit den landwirtschaftlichen Fachschulen und der Freien Universität bozen, werden aus dem Standort 'laimburg' ein Zentrum der landwirtschaftlichen Forschung so...