Bereits seit mehreren Jahrzehnten wird in Gesellschaft und Politik angesichts der Belastungen durch tiefgreifende sozial-ökologische Problemlagen über die Verankerung von nachhaltigen Entwicklungen und entsprechenden Transformationen diskutiert. "Denn die große Frage des 21. Jahrhunderts besteht darin, wie sich offene und freie Gesellschaften mit möglichst vielen individuellen Entfaltungsmöglichkeiten auch unter den Bedingungen globaler planetarer Grenzen gestalten lassen" (Schneidewind, 2017, S. 101). Eine bedeutende Erkenntnis dieser langjährigen Diskussionen ist, dass mit einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nicht nur ein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge der Probleme zu vermitteln ist, sondern dass BNE auch zu einer Bereitschaft der Lösung und zur Gestaltung der Zukunft befähigen kann. So hat die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) bereits im Jahr 2007 mit folgendem BNE-Verständnis eine Förderung ebendieser Bildungskonzeption empfohlen:"Mit BNE wird eine Vision von Bildung und Erziehung formuliert, die allen Menschen helfen soll, die Welt, in der sie leben, besser zu verstehen und im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Dies gilt speziell für das Verständnis der Komplexität des Zusammenhangs zwischen Globalisierung, wirtschaftlicher Entwicklung, Konsum, Umweltbelastungen, Bevölkerungsentwicklung, Gesundheit und sozialen Verhältnissen."