Zusammenfassung
Ziel Eltern von pflegebedürftigen und zu Hause versorgten
Kindern sind eine vulnerable Gruppe. Es wird der Effekt eines gesetzlich
finanzierten, einwöchigen Gesundheitsprogramms der
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
auf das Wohlbefinden der teilnehmenden pflegenden Eltern ermittelt.
Methode Im Rahmen einer kontrollierten Panelstudie
(Interventionsgruppe IG n=23, Vergleichsgruppe n=33,
Zuteilung nicht randomisiert) wurde der WHO-5-Index zu mehreren
Messzeitpunkten erhoben. Die Auswertung erfolgte mittels Fixed
Effects-Panelregression unter Kontrolle von zeitveränderlichen
Merkmalen (externe Rahmenbedingungen, Periodeneffekte).
Ergebnisse 70% der IG sind bei Interventionsbeginn an der
Schwelle zu einer klinisch relevanten Depressivität. Nach einem sehr
deutlichen Anfangseffekt bleibt das Niveau bis 15 Wochen über dem
Ausgangsniveau (bei stabilen Rahmenbedingungen). Ein Absinken unter das
Ausgangsniveau wird aber selbst bei deutlich steigenden Belastungen bis
mindestens 26 Wochen verhindert.
Schlussfolgerung Angesichts der hohen Ausgangsbelastung ist die
Nachhaltigkeit der präventiv ausgerichteten Intervention beachtlich.
Die Intervention ist für die Sozialversicherung einzigartig. Das
Design erlaubt trotz der geringen Fallzahl eine kausale Interpretation.