ZusammenfassungDie Erstbeschreibung selbstinduzierter epileptischer Anfälle stammt von
1827. Die Prävalenz wird von der Mehrzahl der Autoren bei 1%
unselektierter Patienten mit Epilepsie angege-ben. Dabei machen die Patienten
meist etwa ein Viertel der Patienten mit photosensibler Epilepsie aus. Es sind
daneben jedoch auch viele nicht-visuelle Auslösemechanismen beschrieben.
Die Ursachen können in angenehmen Empfindungen während der
ausgelösten Anfälle oder einer spannungslösenden
Funktion der Anfälle bestehen. Häufig wird das
Selbstinduktionsmanöver als unwillkürlicher Vorgang erlebt. Die
Behandlung erweist sich insgesamt als schwierig. Für einzelne Patienten
sind positive Effekte einer Verhaltenstherapie beschrieben. Bei photosensiblen
Epilepsien wird die Abschottung von den auslösenden Reizen durch
Sonnenbrillen empfohlen. Unter pharmakologischen Therapien scheinen Fenfluramin,
Clonazepam und Valproat am aussichtsreichsten. Der Erfolg hängt
unabhängig von der Methode stark von der
Veränderungsbereitschaft der Patienten ab.