Review of Lacoste (1998): Dictionnaire critique de théologie

Abstract

Rezensionen JEAN-YVES LACOSTE (Hrsg.), Dictionnaire critique de théologie. Paris: Presses Universitaires de France 1998. XXXII, 1298 S. Ln. FF 950,-. ISBN 2-13-048825-0.Ein Lexikon zu beurteilen ist keine leichte Aufgabe, da die Fülle der Artikel zumeist keine einheitliche Signatur eines Autors tragt, sondern das Ergebnis einer Zusammenarbeit mehrerer Autoren ist. Über äußere Kriterien, wie die Klarheit des Stils und die Triftigkeit der Argumentation, ist ein Urteil deswegen kaum möglich. Über den Inhalt befinden zu wollen, das setzte breit gefacherte Kenntnisse voraus, die sich über zwei Millennien der Geschichte des menschlichen Denkens erstrecken müßten -eine Fahigkeit, die zu besitzen niemand behaupten kann. Der Kritiker könnte wahrscheinlich nur über bestimmte Artikel, deren Inhalt seinem Wissen entsprache, befinden: Dies ware aber zu einseitig. Hier soll statt dessen der Zweck des vorliegenden Lexikons untersucht werden. Wer sind die Adressaten? Inwiefern wirkt sich diese AdressatenBezogenheit auf die Gestaltung des Wörterbuches aus? Wird es der gestellten Aufgabe gerecht?Die Absicht dieses Werkes ist einfach: Es will eine leicht zu handhabende Einfüh-rung in die Theologie sein. Im übrigen widerspricht dies nicht der allgemeinen Zielsetzung der <Presses Universitaire de France>, die sich exklusiv als Universitatsverlag versteht. Durch die Verflechtung der notwendigerweise unvollstandigen Artikel sollen den Studierenden die Hauptinhalte der Theologie vermittelt werden. Stillschweigend wird hier vorausgesetzt, daß der Umgang mit theologischen Inhalten auf die französischen Studenten wie eine terra incognita wirkt. Deshalb wird von den Artikeln Klarheit gefordert. Somit läßt sich aber eine gewisse Kürze nicht vermeiden, jedoch nicht, was die Lange der teilweise sehr umfangreichen Beitrage betrifft, sondern insofern es um die Auswahl der behandelten Begriffe geht: Im Gegensatz zu den meisten Lexika erstreckt sich der hier gebotene Überblick nicht über mehrere Bande, so daß eine durchgehende Lektüre möglich wird, welche die Grundlage eines einigermaßen abgeschlossenen Wissens legen sollte. Dies wird durch verschiedene Hilfsmittel befördert: zunachst durch die üblichen Querverweise innerhalb eines Artikels selbst. Überdies sollen noch drei Register diesen Streifzug durch die verschiedenen Artikel erleichtern: ein alphabetisches Register für die Artikel; ein Index, welcher die Funktion eines mehrbandigen Lexikons ersetzen soll, indem er auf erwahnte, jedoch nicht separat behandelte Begriffe zurückverweist; schließlich ein Verzeichnis der Autoren, in dem die Beiträge nochmals einzeln aufgelistet werden.Dieser Anspruch auf Prazision beeinflußt freilich den Aufbau der verschiedenen Artikel. Im allgemeinen setzen die Autoren ganz traditionell auf drei Punkte: auf einen kurzen historischen bzw. biographischen Teil -historisch, wenn es sich um einen Begriff, biographisch, wenn es sich um eine Person handelt -; dann auf einen theoretischen Teil, der drittens durch kritische Bemerkungen meistens erweitert wird, wobei heut...