Zusammenfassung
Hintergrund: Rheumatische Erkrankungen und deren Pharmakotherapie k?nnen zu ?hnlichen oder identischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems und der Skelettmuskulatur f?hren. Die Unterscheidung der beiden Ursachen ist von entscheidender therapeutischer Bedeutung, da im Falle einer Komplikation der Grundkrankheit eventuell eine Therapieeskalation und bei unerw?nschter Medikamentennebenwirkung deren Absetzen und h?ufig eine symptomatische medikament?se Therapie erforderlich sind.
Methode: Die wichtigsten neurologischen Komplikationen der Pharmakotherapie in der Rheumatologie werden anhand einer Literaturrecherche dargestellt.
Ergebnisse: Die gravierendsten neurologischen Komplikationen sind die meist t?dlich verlaufende progressive multifokale Leukoenzephalopathie (Azathioprin, Methotrexat, Cyclosporin, Mycophenolat, Lefunomid, Tumor-Nekrose-Faktor-?-(TNF)-Antagonisten, Rituximab), die posteriore reversible Enzephalopathie (Glukokortikoide, nichtsteroidale Antirheumatika, Azathioprin, Methotrexat, Cyclosporin, Cyclophosphamid, TNF-Antagonisten, Rituximab), andere Enzephalopathien (Sulfasalazin, Cyclosporin), Optikusneuropathien (Cyclosporin, Methotrexat, TNF-Antagonisten), Neuropathien (Dapson, (Hydroxy-)Chloroquin, Cyclosporin, Cyclophosphamid, Leflunomid, TNF-Antagonisten) und Myopathien bzw. Myositiden (Glukokortikoide, (Hydroxy-)Chloroquin. TNF-Antagonisten). Mit Ausnahme der Neuropathien sind diese Komplikationen sehr selten. Weitere gelegentliche ernste Behandlungskomplikationen sind bspw. epileptische Anf?lle, motorische und sensible St?rungen. Leichtere Komplikationen wie Kopfschmerzen oder Tremor treten h?ufiger auf.
Schlussfolgerung: Bei der Pharmakotherapie k?nnen neu auftretende neurologische Symptome Hinweise auf eine u. U. gravierende Arzneimittelnebenwirkung sein. Sie bed?rfen in der Regel rascher weiterer Kl?rung.