Endokrine Disruptoren sind Umweltsubstanzen, die in das Hormonsystem von Organismen eingreifen, und dadurch zu schädlichen Wirkungen führen. Sie entfalten ihre Wirkung entweder, indem sie den Hormonstoffwechsel stören oder indem sie die Wirkung von Hormonen imitieren. Eine wichtige Gruppe von endokrinen Disruptoren in der aquatischen Umwelt sind Stoffe, die an Östrogenrezeptoren binden und dadurch wie das weibliche Sexualhormon, 17β‐Östradiol wirken. Zu den Umweltöstrogenen gehören sowohl synthetische Chemikalien wie auch natürliche Substanzen. Sowohl Laborversuche wie Felduntersuchungen an Fischen haben gezeigt, dass bereits sehr niedrige Konzentrationen von Umweltöstrogenen in Gewässern in der Lage sind, Störungen des Hormonsystems auszulösen.