Ressourcen zur sprachbiographischen Forschung

Abstract

Biographische und sprecher*innenzentrierte Zugänge erleben in den letzten Jahren in der linguistischen Forschung steten Zulauf. In diesem Beitrag werden zuerst sprachbiographischen Forschung und Arbeit vorgestellt, bevor thematisch gruppierte Literaturhinweise und Ressourcen gelistet werden.Die hier zusammengestellte Sammlung gibt eine Orientierung für Forschende, die sich mit sprachbiographischen Methoden beschäftigen möchten und stellt einige ausgewählte Onlineressourcen vor, die Daten und Projekte präsentieren. Der Fokus liegt dabei auf Ressourcen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol -nicht zuletzt, weil in Bozen mit Rita Franceschini eine der ersten Forscher*innen tätig war, die den Begriff der Sprachbiographie geprägt hat. Biographische Forschung und biographische ArbeitBiographische Forschung baut auf verschiedenen Traditionen auf, die sich oft im Bereich der Literatur und Geschichte verorteten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgte eine Studie der Soziologen Thomas und Znaniecki (1918) für Aufsehen, in der sie Beweggründe und Migrationserleben polnischer Migrant*innen in den USA beforschten. Dazu griffen sie auf Briefe, Tagebücher und autobiographische Erzählungen zurück. In ähnlicher Weise untersuchten Jahoda, Lazarsfeld und Zeisel ([1933] 2004) das Erleben von Arbeitslosigkeit und Resignation im niederösterreichischen Marienthal, indem sie die soziologischen Befunde zu Haushaltseinkommen und anderen Faktoren um autobiographische Texte und Interviews