Regionaler Hirnglukosestoffwechsel im postanoxischen Coma vigile

Beitrag der Positronen-Emissionstomographie zur diagnostischen Zuordnung und prognostischen Einschätzung postanoxischer Hirnschäden

“…Dieser bereits vor Einführung der PET erhobene Befund einer fehlenden prognostischen Aussage der regionalen Hirndurchblutung im postanoxischen Koma wird durch die o. g. PET-Befunde bestätigt, so dass weitere Untersuchungen der Hirndurchblutung mittels PET bei postanoxischen Syndromen wenig erfolgversprechend erscheinen. Die Minderung des kortikalen Glukoseumsatzes im postanoxischen Coma vigile ist homogen und ohne regionale Akzentuierung [22,23,27]. Eine von deVolder u. Mitarb.…”

“…Bei Erholung aus dem postanoxischen Coma vigile wird parallel zur Besserung der Bewusstseinslage und Reaktionsfähigkeit eine Erholung des zerebralen Globalstoffwechsels registriert [6,9,10,22,27]. Hierbei ist jedoch keine homogene Erholung des Stoffwechselmusters ± und damit eine Normalisierung des FDG-PET-Befundes ± zu beobachten, sondern ein Nebeneinander von Arealen mit weitgehend normalem Glukoseumsatz neben Regionen mit erheblich reduziertem Glukosestoffwechsel.…”

“…erhaltener/fehlender Reagibilität im EEG einerseits und Höhe des residualen globalen bzw. okzipitalen Glukosestoffwechsels lieû sich in zwei getrennten Untersuchungsreihen nicht nachweisen [22,23]. Dies ist mit Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, dass die Veränderung des EEG-Grundrhythmus im postanoxischen Coma vigile nicht primär auf die Läsion kortikaler Generatoren des Alpha-Rhythmus zurückzuführen ist, sondern durch ausgedehnte neuronale Nekrosen in den Basalganglien und dem Thalamus verursacht wird [18].…”

“…Ebenso wenig fand sich eine Korrelation zwischen Schweregrad der Veränderungen der kortikalen Medianus-SEP einerseits und regionalen Stoffwechselraten im postzentralen sensiblen Projektionsfeld des N. medianus oder dem ipsilateralen Thalamus [22,23]. Ein Zusammenhang zwischen Ausmaû der Erniedrigung des globalen zerebralen Glukosestoffwechsels und Wahrscheinlichkeit des Versterbens ist nicht zu konstatieren [22,23].…”

“…Ebenso wenig fand sich eine Korrelation zwischen Schweregrad der Veränderungen der kortikalen Medianus-SEP einerseits und regionalen Stoffwechselraten im postzentralen sensiblen Projektionsfeld des N. medianus oder dem ipsilateralen Thalamus [22,23]. Ein Zusammenhang zwischen Ausmaû der Erniedrigung des globalen zerebralen Glukosestoffwechsels und Wahrscheinlichkeit des Versterbens ist nicht zu konstatieren [22,23]. Es ist allerdings auch aus klinischer Sicht kaum überraschend, dass im postanoxischen Coma vigile ein zum Tode führender Krankheitsverlauf allein aufgrund der im FDG-PET gemessenen globalen oder regionalen Stoffwechselwerte nicht zu prognostizieren ist: Eine primär zerebrale Todesursache ± im Sinne des zentralen Regulationsversagens ± ist nur im akuten postanoxischen Koma zu beobachten, wo es infolge eines raumfordernden postischämischen Hirnödems zu einer transtentoriellen Herniation kommen kann.…”