Die traditionelle Behandlungsweise des Phänomens „Stimmenhören“ wird seit Ende der 1990er-Jahre in zahlreichen Publikationen infrage gestellt. Wurde bis dahin das „Stimmenhören“ als rein psychopathologisches Symptom im Rahmen akustischer Halluzinationen eingeordnet, so fokussieren neuere Publikationen mehr auf die intrapersonelle Perspektive und Bedeutung des Stimmenhörens. Im Zentrum steht die Frage, wie Menschen, die selbst Stimmen hören, diese – gegebenenfalls sinnstiftend – einordnen und biografisch verorten. Wir stellen das Ergebnis einer naturalistischen Forschungsarbeit vor, in der vier Menschen, die in einer psychiatrischen Institutsambulanz behandelt wurden, berichten, wie sich das Stimmenhören auf ihr Leben auswirkt.